Anlässlich ihres 25jährigen Bandbestehens und der Ausweitung ihres jährlichen Rituals, des X-Mas Bash, haben wir uns auf dem Reload Festival in Sulingen mit Christoph und Moik von Emil Bulls in deren eigenem Pressezelt getroffen und haben uns für Euch über die Hintergründe zu „Mixtape“ informiert, wie der Sommeraufenthalt letztes Jahr auf Malle war und was die Band noch so für Pläne hat.

Gringoz: Moin Christoph, Moin Moik. Ihr feiert ja bald euer 25jähriges Bandbestehen. Ist man da nicht ein Stück weit melancholisch gestimmt? Was denkt man sich so nach 25 Jahren Bandgeschichte?
Christoph: Man wird daran erinnert, wie schnell die Zeit doch tatsächlich vergeht und wir als Band das Glück, das Privileg haben, das Ganze hier nach so langer Zeit noch machen zu dürfen und dass unsere Fanschar stetig wächst. Einfach nur Wow! Wenn uns jemand vor 25 Jahren gesagt hätte, dass wir das als Band immer noch machen werden … – das hätte dem keiner geglaubt. Ich freu mich auf jedes weitere Jahr, das da noch kommen wird, denn wir sind noch lange nicht müde, haben weiterhin super viele Ideen und können sowieso nichts anderes außer Musik machen *lach*

Gringoz: Guter Einwurf; was hättet ihr denn gemacht, wenn ihr keine Musiker geworden wärd?
Christoph: Also ich hab tatsächlich mit einem Medizinstudium angefangen. Als der Plattenvertrag dann aber kam, habe ich das Studium natürlich direkt abgebrochen. Arzt zu werden wäre aber auch sehr utopisch gewesen, dafür war und bin ich einfach zu undiszipliniert. Aber es kam ja dann Gott sei Dank was besseres!
Moik: Die Musik war unser aller Traum. Wenn du die Möglichkeit bekommst, deinen Traum zu leben, dein Ziel zu verwirklichen, dann zögerst du nicht lange sondern sagst „Go!“. Ich bereue zu keinem Zeitpunkt diesen Schritt gegangen zu sein, auch wenn es natürlich schwierige Zeiten gab.

Gringoz: Wie war es für Euch letztes Jahr auf dem Full Metal Holiday zu spielen? Ist das Konzept im Vergleich zu anderen Festival ein Besonderes?
Christoph: Kann mich nicht mehr daran erinnern *lach*. Das war ein gaaaaanz ganz schlimmer Abend!
Aber ja, durchaus. Wir waren ja auch schon mal auf dem Full Metal Cruise. Die Veranstalter haben dann letztes Jahr quasi zum 1. Mal das Konzept vom Schiff in einen Ferienclub auf Mallorca verlegt. Das Konzept an sich finde ich total super! Klar gab es hier und da ein paar Dinge, die noch nicht ganz so ausgereift waren, aber das machen sie dieses Jahr bestimmt besser. Die Leute haben das meiner Meinung nach auch super angenommen. Das coole daran war auch, dass es in einer geilen Bucht mit Felsklippen usw. stattfand. Wo hat man sowas schon mal? Würde ich sofort wieder machen!

Gringoz: Habt ihr das dann auch bisschen mit Urlaub verbunden? Paar Tage Malle? *lach*
Christoph: Ja, wir sind tatsächlich noch ein bisschen länger geblieben und haben uns die Insel angeschaut. Der Moik ist so ein kleiner Mallorca-Experte, der mich dann tatsächlich zum 1. Mal in meinem Leben zum Ballermann geschleppt hat. Es ist natürlich völlig eskaliert! Ich bin zwar vom Oktoberfest echt vieles gewöhnt, aber der Ballermann hat mich echt schockiert …
Moik: Das gehört doch auch dazu! Man hat vorher paar Tage die Insel erkundet und ist sie abgefahren und am letzten Abend muss man eben auch mal die Sau raus lassen! Christoph hats aber nicht so gut gefallen scheinbar *lach*.

Gringoz: Nächstes Mal einfach mehr trinken und sich dem Niveau anpassen! *lach*
Ihr habt dieses Jahr schon auf dem Wacken gespielt und auch auf der Kieler Woche. Wo würdet ihr denn noch gerne auftreten?
Christoph: Ich würde sau gerne mal eine Welttournee machen. Das ist natürlich der Traum schlecht hin, durch deine eigene Musik um die Welt zu reisen und man dadurch Orte sieht, die man normalerweise so gar nicht auf dem Schirm hat.

Gringoz: Das ist ein guter Aufhänger für mich … Was mögt ihr lieber? Kleinere Clubshows oder die großen Festivals?
Christoph: Das kann man immer nur ganz schwer beantworten. Das hält sich irgendwie so die Waage. Also wenn die Festivalsaison vorbei ist, dann freut man sich im Herbst natürlich auch auf eine Clubtour. Klar ist es geil an nem Sommerabend im Freien mit den Leuten auf einem großen Festival zusammen abzugehen, aber du hast lange nicht diese Intimität, die jetzt ein Club bietet. So wird es auch bei uns kommen, denn wir gehen ja im November/Dezember auf unsere Xmas-Bash-Tour! Hat ja letztes Jahr schon mit der Ausweitung auf Hamburg funktioniert, daher dachten wir uns, probieren wir das doch mal mit mehreren Städten aus und schauen, wie die Leute das so annehmen.

Gringoz: Das mit dem Xmas-Bash ist ja auch ein tolles Ding, so ein jährliches Ritual gibt Euch doch bestimmt einges, oder?
Moik: Ja total! Das ist schon immer so ein Highlight, an dem wir natürlich auch gerne viel mehr spielen wollen, auch ältere Lieder spielen wollen. Diesen Ohrenschmaus wollten wir natürlich unsren Fans im hohen Norden nicht vorenthalten und die Leute im Osten und im Westen sollen es auch mitbekommen. Dadurch, dass da vor allem eher die Hardcore-Fans kommen, ist das ganze echt was Besonderes, sehr energetisch und sehr intim!

Gringoz: Letzte Frage: Euer neues Album ist ja ein Cover-Album. Wie seid ihr auf die Idee gekommen, Songs wie z.B. von The Weekend oder Destiny’s Child dafür her zu nehmen?
Christoph: Weil wir die einfach persönlich geil finden! Hören solche Sachen auch sehr oft im Tourbus. Irgendwann lief da dann auch mal „Tell it to my heart“ von Taylor Dayne – da hab ich dann gesagt, dass die Nummer einfach so genial ist, und so prädestiniert dafür ist, gecovert zu werden. Und das war dann der Punkt, an dem wir angefangen haben rumzuspinnen; da hat dann jeder sein Handy raus geholt und hatte Vorschläge für ein Cover. Wir hatten dann echt einen riesen Topf an Songs, die zur Auswahl standen, aber die 14 Songs, die jetzt auf der Platte sind, repräsentieren ganz gut den Querschnitt unserer All-Time-Lieblingssongs. Es hat uns unfassbar viel Spaß gemacht und war eine total interessante Erfahrung einfach mal so Welthits unter die Lupe zu nehmen, zu analysieren. Ich glaube, wir haben dadurch echt viel als Band gelernt … da wird das neue Album dann ne richtige Bombe und dann können wir vielleicht echt in zwei Jahren mal ne Welttournee planen! *lach*

Gringoz: Na das ist ja mal ein Wort! Wir sind auf jeden Fall sehr gespannt! Vielen Dank für Eure Zeit!

Fotocredit: Holger Fichtner ( Titelbild )
Interview: Mona Riahi

Alex Hoppen

Alex Hoppen

Denkt er wäre der Administrator, fährt Smart, mag Enten, Guitar-Hero-Profi, putzt Bier mit Zähnen – oder umgekehrt?, cheated bei Pokémon Go, speifrei seit 2014, Erste-Reihe-Milchtrinker aus Überzeugung und liebt Katzenbilder.