Ende letzten Jahres hat Alligatoah seinen Fans einen gehörigen Schrecken eingejagt. Es schien, als würde die Prophezeiung des Videos vom Trauerfeier Lied aus 2013 wahr werden und seine Musikkarriere 2023 ein Ende nehmen. Auch in den sozialen Medien deutete alles darauf hin, dass wir die Hoffnung auf zukünftige Musik von ihm aufgeben müssen, denn er löschte so gut wie alle seine Beiträge. Doch Alligatoah wäre nicht Alligatoah, wenn er nicht noch mit einem Plottwist um die Ecke käme. Am 4. Dezember tat sich dann doch wieder was auf seinem Instagram Profil. Des Meisters alter Kumpan Battleboi Basti spinnt einen Geschichtsfaden auf, welcher von einem neuen Alligatoah Album handelt, welches er auf einer alten Festplatte gefunden hat und visuell im Musikvideo zu „SO RAUS (FEAT. FRED DURST)“ behandelt wird. Nicht nur wird hier der weitere Weg für den Künstler geebnet, sondern auch ein deutlich anderer Stil präsentiert – nämlich ein deutlich härterer NuMetal / Crossover Sound, was das Featuring ja schon vermuten lässt. Es folgte eine ausgetüftelte Promophase inklusive Tourankündigung, die vermuten lies, dass der feine Herr Gatoah noch Großes vorhat.

 

Schon der Opener „ICH FÜHLE DICH“ bringt auf den Punkt, was vorher groß Angekündigt wurde, ohne dabei seine Wurzeln aus den Augen zu verlieren. Brachiale Metal Riffs und Drum-Parts geben den Ton an, um anschließend die typischen Beats und klassische Finesse von Alligatoah zu zeigen, die man zumindest weitestgehend bereits kennt. Eingehende Hooks, typische tiefere Lines geschmückt mit Witz fusionieren hier mit aggressiveren Tönen und vermitteln dem Hörer zwar ein bereits bekanntes Alligatoah-Flair ohne dabei jedoch den bereits angekündigten Crossover Teil zu ignorieren – well played Herr Gator!

Wie schon bei der ersten Single, setzt das Album auf starke Featurings, welche die verschiedensten Genres abdeckt. An der einen Ecke wird der überragende Track „WEISSE ZÄHNE“ mit Bausa rausgehauen, während Mille von Kreator musikalisch bei „ICH ICH ICH“ seinen Part dazugibt. Mal wird hier der Rock Song „MENSCHLICHES VERSAGEN“ mit den Guano Apes geträllert um ein paar Takte später mit Tarek von K.I.Z in „PARTNERS IN CRIME“ nochmal ein absolutes Highlight abzufeiern, welches klanglich und lyrisch wahrscheinlich die Speerspitze des Albums darstellt.

 

Doch es sind nicht die Gastauftritte, die diese Platte ausmachen, sondern vielmehr die musikalische Begeisterung eines Künstlers, der bereits in der Vergangenheit seine Liebe zur alternativen Musik darbot – und das hört man an jeder Ecke. Verschiedenste Elemente und Klänge von Größen wir KoRn, The Prodigy oder gar Linkin Park sind hier nicht von der Hand zu weisen – ja sogar Slipknot Riffs schafften es in das Repertoire von „off“.

Fazit
Alligatoah
erhob sich mit einer Mischung aus Metal und Rap und schafft damit das perfekte Crossover. Beide Genres sind ungefähr zum gleichen Teil vertreten und begeistern beide Musikgeschmäcker perfekt. Clevere Texte und der nötige Sarkasmus für ein weiteres Album in der Diskografie ist vorhanden. Wir würden behaupten, der neue Stil ist sowas von ON.

Alex Hoppen

Alex Hoppen

Denkt er wäre der Administrator, fährt Smart, mag Enten, Guitar-Hero-Profi, putzt Bier mit Zähnen – oder umgekehrt?, cheated bei Pokémon Go, speifrei seit 2014, Erste-Reihe-Milchtrinker aus Überzeugung und liebt Katzenbilder.

Alligatoah - off

7.7

Sound

8.0/10

Konzept

7.8/10

Hörspaß

7.9/10

Atmosphäre

7.0/10