Neun Alben, eigene Headliner-Touren, die Teilnahme an praktisch allen namhaften Festivals und eine etablierte Relevanz in der deutschen Metalszene über die letzten 20 Jahre hinweg – TENSIDE ist mit ihrem neunten Album wieder voll dabei! Im Interview hat uns Frontmann Daniel etwas genauer über den Schaffensprozess des Albums aufgeklärt und einen kleinen Ausblick auf das Jahr 2024 gegeben.

moshed.net: Bei euch passiert gerade so viel! Ein Album Release in direkter Kombination mit einer Tour, viel PR wegen der Single Releases der letzten Wochen – wie geht es euch damit aktuell?

TENSIDE | Daniel: Es waren stressige Wochen, da wir als Band uns ja auch soweit selbst organisieren. Das hat aber auch den Vorteil, dass man einfach sieht, was man da geleistet hat und wie dieser ganze Prozess vonstatten ging. Wir schauen natürlich auch schon auf die kommenden Monate, wo Themen aktuell geplant werden, über die wir noch nicht so viel verraten können.

moshed.net: Nach Corona hat mich nicht so viel von euch gehört – klar ein paar Shows, aber die große Tour blieb bis 2024 aus. Wie fühlt es sich jetzt an so „aufzuwachen“?

TENSIDE | Daniel: Absolut unreal! Es ist absolut geil jetzt wieder loszulegen. Letztes Jahr haben wir eine Hand voll Shows gespielt und 2022 auch nur ein paar Termine nachgeholt, die wegen Corona ausgefallen sind. Für uns war klar, dass wir uns für das kommende Album auf jeden fall die Zeit nehmen, die wir brauchen und sehr gerne in einer Zeit den Release anstreben, in der man sicher etwas veröffentlichen kann – und das ist jetzt eben der Fall.

moshed.net: Die erste Single zum Album gab es schon im Dezember 2022, also 13 Monate vor Album release. War euch da schon klar, dass es auf ein Album hinausläuft?

TENSIDE | Daniel: Für uns war es wichtig, einfach was zu liefern und von uns hören zu lassen. Konzerte waren vor einiger Zeit noch schwer zu organisieren, daher konnten wir entweder Remixes veröffentlichen oder eben Songs schreiben. Der Song „Dust of the Bereaved“ hat es dann so auf die Platte geschafft, da er physikalisch noch nirgendwo sonst veröffentlicht wurde, aber an einen Album Release hat damals noch keiner gedacht. Die erste offizielle Single war „Come Alive Dying“, welche im September mit der PR zum Album erschienen ist.

 

moshed.net: Wie geht man an sowas ran? Euer letzter Album Release lief ja wegen Corona nicht so glatt.

TENSIDE | Daniel: Genau – wir waren 2019 mit Größen wie Bad Wolves, Killswitch Engage und Trivium unterwegs und brachten dann für 2020 unser letztes Album Glamour & Gloom (2020) auf den Weg, welches dann aber rückblickend leider in der ersten Woche des Lockdowns veröffentlicht wurde. Die Welt stand auf einmal still für uns alle. Dennoch schafften wir es mit der Platte eine Chart-Platzierung zu ergattern und sind unseren Fans absolut dankbar dafür, auch wenn uns klar war, dass wir dieses Album so nicht auf einer Tour entsprechend präsentieren können. Daher war klar, dass es irgendwann auf ein neues Album hinausläuft und siehe da: Knappe vier Jahre später stehen wir hier mit der nächsten Platte.

moshed.net: Du sagtest über euer aktuelles Album, dass es die Platte ist, die ihr schon immer machen wolltet – wie kann man das verstehen?

TENSIDE | Daniel: Ich stehe zu 100% zu dieser Aussage weil es von den Songs und dem Sound her genau die Platte geworden ist, die für mich persönlich perfekt passt. Alle Songs hatten genau die Zeit von uns bekommen, die sie nun mal brauchten, ohne dabei den Fokus auf 1-2 starke Nummern zu haben, sondern von vorn bis hinten passt es konzeptionell für uns. Auch soundtechnisch haben wir dort mit hohen Namen zusammengearbeitet, die in der Szene schon großartige Alben produziert haben. Von Artwork bis zum letzten Ton ist es genau die richtige TENSIDE Platte, die hoffentlich jetzt zum richtigen Zeitpunkt erscheint.

moshed.net: Nicht nur am Album wurde international gearbeitet, sondern auch auf der Platte! Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit John Henry von Darkest Hour?!

TENSIDE | Daniel: Funny Story! Michi und ich sind schon immer Darkest Hour Fans gewesen. Wir hatte natürlich auch schon die ein oder andere Show zusammen und bekamen dann eines Tages über einen Freund die Anfrage, dass John Henry nach einer Studiomöglichkeit sucht, da dieser jetzt in München lebt. So hat man sich dann natürlich noch besser kennengelernt und als wir mitten im Songwriting waren fragten wir ihn einfach, ob er bock auf ein Feature hätte. Das Ergebnis dazu lässt sich auf dem Song „Impending Doom“ hören.

 

moshed.net: Gibt es für dich dennoch vielleicht den einen Song auf der Platte, der für dich besonders raussticht?

TENSIDE | Daniel: Wenns um rausstechen geht ist es klar „Pretty Lonesome“ – der Song bringt schon eine gewisse poppigkeit hervor, der vielleicht auf den ersten Blick nicht zu uns passt. Dennoch ist es ein Song, den ich schon immer schreiben wollte. Es ist wirklich schwierig jetzt zu sagen, was so mein favorite Song ist, da die Platte für mich einen roten Faden von vorn bis hinten hat.

moshed.net: Wie fühlt ihr euch mit einem Song wie „Pitch&Gold“? Dieser sticht unserer Einschätzung nach auch sehr heraus.

TENSIDE | Daniel: Dieser Song sticht natürlich auch sehr hervor aufgrund der vielen clean Vocals und der ein oder andere frühere Hörer könnte da vielleicht sagen „Was ist denn das?“ – aber für uns ist es als Musiker natürlich auch wichtig sich zu fordern, etwas neues auszuprobieren und ein neues Album auch als Challenge zu sehen, um sich weiterzuentwickeln. Ich möchte suffern und als Musiker 100.000mal durch die Hölle gehen, ehe ich einen Song veröffentliche, hinter dem ich stehe. Wir könnten ohne diese Einstellung wahrscheinlich alle drei Monate ein Album rausbringen, aber das ist natürlich nicht unser Anspruch. Ich finde es immer wichtig wenn man sich mal was traut und letztendlich die Musik macht, die aus einem rauskommt, statt die, die irgendwer hören will.

moshed.net: Eure nächsten Live Dates sind offiziell erst im August. Dazwischen kommt eine ganze Festival Saison und einige Monate Zeit für Shows. Kommt da noch was auf uns zu?

TENSIDE | Daniel: Ja da kommt noch einiges! Auch Dinge mit denen der ein oder andere vielleicht nicht gerechnet hätte. Wir waren das ganze Jahr über spielen. Da kann ich aktuell nur sagen, dass man gespannt sein darf.

Wir danken Daniel und der Band TENSIDE für dieses Interview und freuen uns hoffentlich in naher Zukunft über weitere Shows.

Photo Credit: Severin Schweiger

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Alex Hoppen

Alex Hoppen

Denkt er wäre der Administrator, fährt Smart, mag Enten, Guitar-Hero-Profi, putzt Bier mit Zähnen – oder umgekehrt?, cheated bei Pokémon Go, speifrei seit 2014, Erste-Reihe-Milchtrinker aus Überzeugung und liebt Katzenbilder.