„Das Leben ist schön“ (2023) heißt das neue Album von Mola, das am 08. September erscheinen wird. Bei dem Titel könnte man romantisierende Texte über perfekte Beziehungen, gute Freundschaften und Sonnenuntergänge am Strand erwarten, aber Mola singt über ganz andere Dinge. Sie zelebriert das Leben auf eine sehr ehrliche Art und Weise.

Es beginnt mit dem Titeltrack, der die Zuhörenden direkt mit der bitteren Realität einer zerrütteten Familie konfrontiert, und die rosarote Brille abnimmt. Doch das hält Mola nicht davon ab, das Leben zu genießen und den Problemen, die es mit sich bringt, zu trotzen. Der Song „Letzte Kippe“ handelt von zwei Menschen, die zwar nicht ohne einander sein können, aber auch gemeinsam einsam sind. In der zweiten Strophe geht der Gesang in einen langsamen Rap-Part, gesungen von BABYJOY, über. Gefolgt vom Refrain in der kräftigen und rauchigen Stimme, wie man sie von Mola kennt. In dem nächsten Song „Fred“, der deutlich schneller ist, als die vorherigen, geht es um ein Gespräch mit einem Mann in einer Kneipe, der von seiner Ex-Frau erzählt. Im Refrain fasst Mola das Problem zusammen: „Und am Ende geht es immer um die Liebe. Es gibt zu wenig für zu viele.“ 

Hier könnt ihr „Letzte Kippe“ hören:

 

Im Gegensatz zu der tristen Stimmung von „Fred“, fühlt sich der nächste Track „Baby Blue“ an, wie eine Liebeserklärung an kitschige und cheesy Gesten. Mola setzt den Zuhörenden die rosarote Brille wieder auf, die sie einem am Anfang des Albums unsanft von der Nase geschlagen hat. Genau den gleichen Vibe hat auch der nächste Track „Du, Du, Du“, der von einer nach außen hin langweilig erscheinenden, aber gesunden und glücklichen Beziehung handelt und mit einem Gitarrensolo endet.

„Weil mein Herz ein Lügner ist“ und „Nichts macht mich kaputt“ wirken wie der Versuch, über eine toxische Beziehung hinweg zu kommen und gleichzeitig wie Selbststärkung und das Erkennen des eigenen Wertes. Auf letzterem Song wird die Beziehung zu einer Person mit Drogenkonsum verglichen, was mit der Zeile „Nichts macht mich kaputt, weder du noch Substanzen, die ich manchmal schluck“ deutlich wird. Auch das Thema Erwachsenwerden findet seinen Platz auf dem Album. „Wenn wir groß sind“, auf dem Ami Warning als Feature-Gast dabei ist, sorgt für Nostalgie und erinnert daran, dass das Leben ziemlich schnell an einem vorbei rast, wenn man nicht aufpasst. Die erste Zeile „Ich hab viel zu lang gepennt, doch noch länger nicht geträumt“ trifft dieses Gefühl auf den Punkt.

Der letzte und mit über fünf Minuten längste Song auf dem Album „Dieses Life“ wirkt wie eine Fusion aller vorherigen Lieder und rundet das Album ab. Es ist geprägt von Gegensätzen und von Euphorie, über Eifersucht bis Melancholie bleibt keine Emotion auf der Strecke. Das Album ist zeitlos un beschreibt die Liebe zum Leben, trotz aller Ecken und Kanten.

Foto: Markus Mathéus

Gwen

Gwen

ich laufe eigentlich 24/7 mit Kopfhörern durch die Gegend und wenn nicht, bin ich wahrschenlich gerade auf einem Konzert (man findet mich da, wo die moshpits sind)
Lieblingsmusiker*innen: Mia Morgan, Kraftklub, Drangsal

Das Leben Ist Schön

8.4

Sound

8.0/10

Konzept

9.0/10

Hörspaß

8.0/10

Atmosphäre

8.5/10