Live-Review: Pell-Mell Festival 2025

Das Pell Mell Festival ging in diesem Jahr in die 19. Runde. Das kleine, familiäre Festival mit rund 3.000 Besuchern und Besucherinnen in Obererbach (zwischen Köln und Frankfurt) überzeugte in der Vergangenheit bereits mit guter Organisation und fairen Preisen – nicht nur was das Festivalticket angeht, sondern auch den Getränken – sowie einem abwechslungsreichen Line-up. Musikalisch bewegt sich das Pell Mell vor allem im Bereich von Punk, Metal und Metalcore.
Foodtrucks stehen selbstverständlich auch zur Verfügung – egal ob vegan, vegetarisch oder klassisch, hier ist jeder für die zwei Tage ausreichend versorgt.

Freitag – Tag 1

Der erste Tag startete mit Averea, einer kleinen Metalcoreband, die bis dato erst sechs Songs veröffentlicht hatte. Doch das tat der Stimmung keinen Abbruch, denn vor der Bühne sammelte sich bereits die erste Menge an Besuchern, welche von Averea direkt eingeheizt wurde.

Mayflower, eine junge Band aus Freiburg spielte gegen 17 Uhr auf der Hauptbühne.
Die Band und das Publikum hatte sichtlich Spaß und es gab die ersten Crowdsurfer des Tages.
Mayflower ließen uns ihren neuen Song The Ghosts I Left Behind hören, welcher erst vor zwei Tagen veröffentlicht wurde.
Das Set wurde fälschlicherweise vor dem letzten Song unterbrochen, da wohl einer von der Band sein Auto falsch geparkt hätte. Nach der Ansage war das Auto bereits allerdings bereits weg – also Fehlalarm und die Show ging ohne Umschweife weiter.

Bluthund bereitete uns bereits vor Auftritt auf die anstehenden 40 Minuten vor: Es liefen bspw. passend «Hundi» von Alexander Marcus und «Who let the dogs out» und das Publikum sang schon lautstark mit.
Ob einem die Musik gefällt oder nicht, aber abstreiten kann man nicht, dass die Gruppe mit den weißen Masken Stimmung macht und eine energiegeladene Show auflegt. Auch im Publikum konnte man ein paar vereinzelte Personen mit passenden weißen Sturmmasken oder mit «Bluthund»-Masken entdecken. Zusätzlich kamen als Unterstützung bei «Beat braucht Bauch» dann Stroppo im Lieferando-Shirt und Amazing Alex von TBS, die am Abend auch noch auftreten werden, auf die Bühne.

Mit einem warmen Applaus wurde Adam Angst begrüßt. Die Punk Rock Band mit der unverwechselbaren Stimme von Frontmann Felix Schönfuss sorgt nun seit knapp 10 Jahren mit gesellschaftlichen und politischen Themen gemischt mit viel Ironie, Sarkasmus und Wut für reichlich Stimmung bei den Fans – so auch beim Pell Mell Festival. Die letzte Festivalshow des Jahres war auf jeden Fall ein voller Erfolg.

Kurz nach 21 Uhr betraten TBS die Bühne, auf die die Menge schon sichtlich Bock hatte.
Ganz vorne mit dabei war ein kleines Kind im Drachenkostüm und aufblasbarer Keule.
Amazing Alex hat zur Abwechslung auf der Bühne mal kein Kind geboren, sondern ein Pandakostüm, welches auf schnellsten Weg in den Pit wanderte und auch sofort einen neuen Besitzer fand.
Was bei einem Auftritt von The Butcher Sisters nicht fehlen darf, sind Bier, White Monster und natürlich der Hüftschwung von Amazing Alex – auch hier wurden wir nicht enttäuscht!
Trotz des kühler werdenden Wetters holten TBS als Abschlussong mit «Baggersee» und einem riesigen Wasserball noch einmal das Sommerfeeling zurück.

Trotz anfänglicher Leere füllte sich der Platz vor der Bühne von Within Destruction fleißig, nachdem die Slowenen ein paar Songs spielten.
Nicht nur TBS kam heute komplett in Adidas gekleidet auf die Bühne, sondern auch Within Destruction inklusive Crew. Musikalisch standen die Bands sich zwar in nichts nahe, aber eins hatten sie gemeinsam: beide machten am Abend ordentlich Stimmung!

Zum Abschluss des ersten Festivaltages traten noch das Lumpenpack auf. Die Band machte ordentlich Stimmung und das Publikum sang begeistert mit und beendete den ersten Tag damit erfolgreich.

Samstag – Tag 2

Der Samstag startete gegen 13 Uhr gleich mit guter Laune, Blasinstrumenten und einem tanzenden Scampi. Die Awesome Scampis, bestehend aus acht Musikern, holte das Publikum trotz des frühen Auftrittes sofort ab. Es wurden eigene Songs gespielt, aber auch «Schrei nach Liebe» wurde im Stil der Band gecovert, sowie der Cantina-Band-Song war zu hören, der auf Wunsch der Festivalgäste auch nochmal gespielt wurde.

Nach einer halben Stunde Umbaupause ging es, ebenfalls auf der Hauptbühne, mit Bury The Liar weiter.
Auch wenn sich vor der Bühne kleinere Pits gesammelt haben und die Involvierten sichtlich Spaß hatten, so wollte der Funke auf das gesamte Publikum bei knallender Sonne doch nicht so ganz rüberspringen.

Die erst in 2021 in Wiesbaden gegründete Metalcore-Band Accvsed sammelte bereits einige Minuten vor Beginn etliche Fans vor der Bühne. Die fünfköpfige Band weiß genau wie man für mitreißende Stimmung und einen guten Auftritt sorgt. Ob Moshpits, Circle Pits oder Crowdsufer – bei Accvsed gab’s jede Menge von allem!

XO Armor sprangen kurzfristig für Venues ein, die am Vortag aufgrund von Krankheit abgesagt hatten.
Bis die Crowd warm wurde, dauerte es etwas, aber spätestens als die King Nugget Gang zur Unterstützung für einen Song auf die Bühne kam und dem Sänger von XO Armor eine T-Rex-Nugget-Kette umlegten, war die Stimmung da und blieb auch bis zum Ende des Sets oben.

Avralize waren als nächstes dran und hatten sichtlich Bock auf ihre letzte Festival-Show des Sommers 2025. Die Musiker brachten mit ihrer Mischung aus modernem Metalcore mit groovigen Riffs das Publikum zum Tanzen. Die Energie der Band ist auf jeden Fall unverkennbar und macht Vorfreude auf das anstehende Album und die Tour Im November.

Und auch Half Me, die ebenfalls Metalcore spielen, überzeugten wieder auf ganzer Linie. Die Band spielte passend zur Dämmerung, was den ganzen Auftritt nochmal atmosphärischer machte. Die Hamburger stellten einen neuen Song vor und auch dieser kam bei der Menge gut an.

Die Masse jubelte begeistert als Destination Anywhere die Bühne betrag. Die Band, bestehend aus 7 Musikern, allesamt gekleidet in schwarzen Hemden mit weißer Krawatte und Vans, erhielten den Slot am zweiten Festivaltag vor dem Headliner.
Vor der Bühne war mindestens genauso gute Stimmung, wie auf der Bühne. Die Gruppe sorgte mit viel Charme und Humor für reichlich Spaß beim Publikum. Der energiegeladene Auftritt von Destination Anywhere fügte sich perfekt in die vorherigen Auftritte ein.
Zum krönenden Abschluss teilte die Musiker noch mit, dass sie auch im nächsten Jahr, zum 20-jährigen Jubiläum, wieder dabei sein werden.

Am Samstag übernahmen Swiss & die Andern die Headliner-Position beim Pell‑Mell Festival. Die Gruppe rund um Frontmann Swiss spielt eine Mischung aus Punk und Rap Musik und überzeugt dabei ihre Fans mit energiereichen Live-Auftritten. Die Hamburger brachten das Festival zu einen erfolgreichen Abschluss.

Abschließend kann man sagen, dass das Festival auf ganzer Linie überzeugt hat – mit einer musikalischen Vielfältigkeit, seiner familiären Atmosphäre und einer einwandfreien Organisation, die Lust auf das kommende Jahr macht.

Ab 2027 wird es leider eine Pause auf unbestimmte Zeit geben, um neue Ideen zu sammeln. Doch bevor es soweit ist, wird das 20. Jubiläum im kommenden Jahr ausgiebig gefeiert. Die Jubiläumsausgabe findet am 04. & 05.September 2026 statt, Tickets können HIER bereits gekauft werden.

Fotos: Datzphotography

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