LANDMVRKS – The Darkest Place I’ve Ever Been

Man kennt es: Linkin Park sind Mainstream geworden, Metallica spielen seit den 90ern keinen Metal mehr, und trotzdem heißt es immer noch ROCK am Ring! Es gibt diese Nachsagungen, die – ähnlich wie «Schlechten Menschen geht es immer gut» – einfach immer funktionieren und aus Sicht der meisten auch stimmen.

Um den großen Bogen jetzt Richtung Review zu schlagen: Man muss an die angebliche Regel erinnern, nach der die wenigsten Bands an große Erfolge anknüpfen oder danach noch ordentlich liefern, weil «der alte Kram ja sooo viel besser war!»LANDMVRKS drohte nach dem Release des grandiosen Vorgängers Lost in the Waves (2021) genau dieses Szenario. Dieses Album katapultierte die Jungs in Headliner-Positionen auf Festivals wie dem Hellfest, verdoppelte ihre Crowd und machte vor allem eines: Druck! Wie soll man beim nächsten Wurf an ein Album herankommen, das einen ähnlichen Hype auslöst wie damals Diamond von Stick To Your Guns oder Dark Days von Parkway Drive?

Kenner und Fans von LANDMVRKS wissen natürlich schon seit letztem Jahr, dass die Band auch nach «dem großen Wurf» noch abliefert. Mit Creature als erster Single bahnte sich ein Prozess an, der am 25.04.2025 mit dem vierten Album The Darkest Place I’ve Ever Been endlich manifestiert wird.

Wie ein Stein vom Herzen

Schnell wird klar, dass Creature kein Blender war – LANDMVRKS liefern schon beim gleichnamigen Opener genug, um jeden Kritiker mit dem Schweigefuchs zu strafen. Hier trifft die melodische Finesse des letzten Albums auf die wuchtigen Beats, die im Hause LANDMVRKS schon einen eigenen Stellenwert haben. Die stählernen Gitarren erinnern an die bedrohliche Energie von Knocked Loose. Danach prasseln alle vier (bzw. fünf) Singles auf uns ein, die in den letzten Monaten erschienen sind. Creature ist mittlerweile so bekannt, dass der Song letztes Jahr auf dem Hellfest problemlos das Set eröffnen und eine tobende Menge befeuern konnte.

Mit A Line In The Dust folgt der geistige Nachfolger zum Hit Lost in a WaveBlood Red können wir getrost als einen der stärksten Tracks der Platte bezeichnen, ohne zu übertreiben. Hier erwartet euch ein progressives Brett, das so ziemlich alle Stärken der Band in einem Song vereint.

Nicht nur musikalisch eine Wucht

LANDMVRKS haben schon immer persönliche Texte geschrieben, doch The Darkest Place I’ve Ever Been geht noch einen Schritt weiter. Es geht um Verlust, innere Kämpfe und die Suche nach Licht in der Dunkelheit – ohne in Klischees abzurutschen. Emotionalität trifft auf rohe Aggression, was zusammen ein stimmiges Gesamtbild ergibt und uns auf eine Achterbahnfahrt durch verschiedene Genres mitnimmt.

Vielfalt ohne große Experimente

Klar fällt auf, dass The Darkest Place I’ve Ever Been im Kern ein LANDMVRKS-Album ist – und was wollen wir mehr? Dennoch schafft es die Band, die Tracklist und einzelne Elemente so geschickt zu arrangieren, dass es kaum bis gar keine Wiederholungen gibt. Jeder Song kann für sich stehen, aber auch in einer Playlist für Abwechslung sorgen. Die französischen Wurzeln der Band wurden hier weiter gepflegt und sogar ausgebaut.

Fazit

The Darkest Place I’ve Ever Been ist kein reines Breakdown-Fest, sondern ein Album mit Tiefe und Abwechslung. LANDMVRKS kombinieren hier alles, was sie ausmacht: Wucht, Melodie und eine Glaubwürdigkeit, die selten geworden ist. Wer Lost in the Waves mochte, wird dieses Album lieben – wer die Band noch nicht kennt, sollte jetzt einsteigen.

LANDMVRKS – The Darkest Place I’ve Ever Been

Score

91%
Grandioser Nachfolger, der sich ohne Probleme in eine BestOf Diskografie einschreiben kann
Fotocredit: