Born Of Osiris – Through Shadows

Nach vier Jahren Funkstille zwischen Alben hätte man meinen können, Born of Osiris hätten sich in ihrem Nischendasein eingerichtet. Doch mit Through Shadows liefern die Chicagoer jetzt ab, was sich wie die logische Evolution von Angel or Alien (2021) anfühlt – nur mit mehr Biss, mehr Tiefe und dieser typischen BoO-Magie, die uns seit «The Discovery» hooked.

Schon der Opener Seppuku knallt rein wie ein Donnerschlag: Kein 30-sekündiges Intro-Gedöns, sondern sofort volle Breitseite – aber halt mit dieser unverkennbaren Born-of-Osiris-Eleganz. Da hämmern die Gitarren von Lee McKinney und Nick Rossi wie besessen, während Joe Buras‚ Synths diese ultra-sauberen Melodielinien drüberlegt, als wär’s das Normalste der Welt.

Doch das wirklich Verrückte? Das Album wird DANACH noch besser. Inverno haut uns mit diesen chorischen Vocals aus dem Nichts um. Ronnie Canizaro? Der Typ ist in Topform, wechselt zwischen Cleans und Screams als wär’s nix, und liefert dabei noch die eingängigsten Vocal-Lines seiner Karriere ab.

Live wird das übrigens die Hölle geben. Born of Osiris haben schon immer gewusst, wie man Shows rockt – aber mit diesem Material? Da können sie sich auf Headliner-Slots vorbereiten.

Klar, wer nach komplett neuem Sound sucht, wird enttäuscht sein. Das ist und bleibt Tech-Deathcore mit allen seinen Regeln. Aber genau darin liegt die Stärke von Through Shadows: Anstatt sinnlos zu experimentieren, perfektionieren Born of Osiris ihr Handwerk. Jeder Song ist ein kleines Meisterwerk aus Präzision und Emotion, bei dem selbst nach dem zehnten Hören neue Details auftauchen.

Fazit

«Through Shadows» ist das Album, auf das Born of Osiris seit Jahren hin gearbeitet haben. Kein Rumgeeiere, keine halbherzigen Experimente – einfach nur verdammt gut gemachter, innovativer Deathcore mit Herz und Hirn. Wer das nicht feiert, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

Born Of Osiris – Through Shadows

Score

88%
Was soll man dazu sagen? Born Of Osiris liefern mit Album Nr. 7 den wahrscheinlich hochwertigsten Longplayer ihrer Karriere ab.
Fotocredit: