Mit Distortion bringt das trio von Future Palace nun das dritte Album an den Start. Die Band hat schon immer die internen Kämpfe mit sich selbst behandelt und mit Distortion wird der Höhepunkt erreicht. Mit den Songs werden psychische Erkrankungen und persönliche Kriege, angefangen bei ADHS über Depression bis hin zu Narzismus. Der Hörer wird durch gewaltige Emotionen, Zyklen und verzweifelten Schreien der Band überwältigt.

Anspruchsvolle Themen werden mit frischen Perspektiven angegangen, daran erkennt man nurmehr wie hoch die Kreativität liegt. Das aber auch musikalisch, im Song „The Echoes Of Disparity“ wird ein Orchester mit einbezogen, brutale Schreie mit Gesangs-ähnlichen Parts kombiniert. In „Panic Paralysis“ wird in den Backvocals auf eine starkes Motiv mit einem arbischen Touch gesetzt. Nochmal eine ganz andere Welt zeigt „They Take What They Want“ durch brutalen Metalcore, emotionale Tiefen mit sanften Gesangspassagen und einnehmenden Chören und Synthesizern im Hintergrund. Ein weiterer Song der voarllem uns gefäält ist „Decarabia„, dieser besitzt einen Refrain der im kopf bleibt, einen brutalen Breakdown und für stimmungsorgende Synths, ein tolles Gesamtpaket das man einfach immer anhören kann. Im Text geht es übrigens um eine bittersüße Geschichte über ein depressives Paar.

Das die Band mit Texten umgehen kann, wird auch nochmals im Song „The Echoes Of Disparity“ verdeutlicht, in diesem Featuring mit Charlie Rolfe von As Everything Unfolds wird militant rebellisch von Machtmissbrauch und Unterdrückung der Frauen gesprochen. Mit der Stimme von Maria Lessing wird diese Botschaft lauthals vermittelt.

 

Das Album wurde laut der Band durch erschwerte Bedingungen aufgenommen, da Sängerin Maria Lessing während den Aufnahmen eine Wurzelinfektion und eine Weisheitszahnoperation hatte. Dieser zermürbende Prozess fügte dem Ganzen viel Stress hinzu, doch aber auch die Authentizität der Songs steigerte. Gitarrist Manuel Kohlert hat zudem festgestellt, dass das Album das schwere Tourleben der Band widerspiegelt, es werden die Gefühle eingefangen die man auf der Straße hat, während man über seine Existenz nachdenkt.
Sehr erwähnenswert ist auch, dass das Album von Julian Breucker und Christoph Wieczorek produziert wurde, bekannt durch die Arbeit mit Annisokay, Beyond The Black und Smash Into Pieces.

 

Alles in Allem siegt diese Album sowohl musikalisch, als auch lyrisch. Es werden sehr viele Elemente und Gesangsmethoden benutzt um die Botschaften zu vermitteln die der Band auf dem Herzen liegt. Damit es aber zu Hause, im Auto oder auch Live nicht langweilig wird, gibt es immer eine ordentliche Portion harte Riffs, teils auch Growls und Breakdowns.

Die Band ist noch das komplette Jahre auf Tour und wird direkt ihr neues Meisterwerk vorzeigen. Innerhalb Deutschland habt ihr hier die Chancen:
17.10. Nürnberg – Hirsch
01.11. Hamburg – Grünspan
02.11. Bremen – Schlachthof
28.11. Hannover – Musikzentrum
29.11. Frankfurt – Batschkapp
30.11. Köln – Essigfabrik (Ausverkauft)
01.12. Köln – Essigfabrik (Zusatzshow)
09.12. Stuttgart – Club Cann
13.12. München – Backstage Werk
15.12 Berlin – Huxleys

Piere

Piere

Wenn am nächsten morgen alles schmerzt, dann war der letzte Abend perfekt!