Wie Frontmann Landon Tewers vor Kurzem in einem Interview bekannt gab, mag er den Druck beim Schreiben von Alben nicht so sehr und fühlt sich einfach besser, wenn es nicht darum geht, direkt 10 bis 15 Songs am Stück abzuliefern. Das erste Ergebnis dieser Aussage konnte man bereits im Januar mit der EP „Vol. 1“ hören, und nun wird es passenderweise mit „Vol. 2“ fortgesetzt. Bereits bei der ersten EP ging das Konzept voll auf und alle drei Songs schafften es direkt in die Top-Tracks der Banddiskographie. Ob diese Rechnung auch diesmal aufgeht, schätzen wir in unserem Review mal ein.
Die Songs untereinander könnten nicht unterschiedlicher sein. „Closure“ ist ein ruhiger Song mit viel Gefühl, sanften Klängen und sehr viel Clean-Gesang. „Don’t Look Away“ zeigt deutlich, wozu die Band in puncto brutaler Härte fähig ist und bringt dies auch mit vielen verschiedenen Stilmitteln zum Ausdruck – tiefe Gitarren dröhnen, der Bass drückt, im Hintergrund leuchtet ein düsterer Synth und die harten Screams geben dem Ganzen noch den Rest. Dieser Song ist eindeutig das Highlight der EP, da es The Plot in You hier durchweg schaffen, eine neue Seite von sich zu zeigen, die so gut passt, als wäre es schon immer der Sound der Band gewesen. „All That I Can Give“ kombiniert die beiden Songs und zeigt Stärken für Gefühlvolles und Härte – ein prägnanter Refrain lädt zum Headbangen ein, gefühlvolle Passagen zum Zuhören und unterstrichen wird das Ganze mit einer angenehmen Härte, die nicht zu viel will.
Auch mit „Vol. 2“ schafft es The Plot in You mal wieder, ihren Sound klar zu definieren und zusammengefasst wiederzugeben, ohne dabei irgendwie aufdringlich oder überstürzt zu wirken. „Vol. 2“ nimmt euch auf eine 10-minütige, musikalische Reise mit, die es schafft, voll und ganz für sich zu stehen. Würde eine Band ein solches Tape bei einem Label abliefern, wäre ein Signing quasi Pflicht!
Sollte es noch eine dritte oder vierte EP in dem Stil geben, die am Ende zu einem LP geformt wird, kann man fast schon mit einem Meilenstein-Album rechnen.