Vom 16. bis zum 19. August verwandelte sich das Festivalgelände des Summer Breeze in eine musikalische Oase für Metal- und Rockfans aus aller Welt. Der erste Tag des Festivals begann für mich mit einer Anreise am Donnerstag, doch leider verhinderte ein Unwetter die rechtzeitige Ankunft und kostete mich die Gelegenheit, zwei vielversprechende Bands zu erleben: The New Roses und Ashen. Beide wurden mir von anderen Festivalbesuchern wärmstens empfohlen und stehen definitiv auf meiner Liste für zukünftige Musikentdeckungen.
Mein Abend startete dann mit einer energetischen Darbietung von BEARTOOTH auf der Hauptbühne. Die Stimmung im Publikum war elektrisierend, und die Band schaffte es, die Menge mitzureißen. Besonders bei Songs wie „In Between“ und „Sunshine“ konnte man die Energie förmlich spüren. Die aggressive Mischung aus Metalcore und Punkrock sorgte für eine explosive Atmosphäre, die das Publikum in Bewegung brachte und die Festivalstimmung perfekt einfing.
Der Hauptact des Tages war TRIVIUM. Obwohl sie eine beeindruckende Show ablieferten, konnte ich nicht umhin zu bemerken, dass ihre neueren Alben nicht denselben Anklang bei mir fanden wie ihre früheren Werke, insbesondere „In Waves“. Das Publikum war dennoch begeistert und die Band bot eine professionelle Bühnendarbietung. Die Zugabe mit „In Waves“ vom gleichnamigen Album rief Erinnerungen an vergangene Zeiten hervor und sorgte für eine nostalgische Stimmung.
Der Abend ging weiter mit zwei sehr unterschiedlichen Auftritten: FROG LEAP und SLEEP TOKEN. FROG LEAP sorgten für ausgelassene Stimmung mit ihren rockigen und humorvollen Songs. Die Band um den charismatischen Leo Moracchioli brachte das Publikum zum Mitsingen und Tanzen, und ihre musikalische Vielfalt begeisterte. SLEEP TOKEN hingegen setzten auf eine ganz andere Atmosphäre. Mit ihrer mysteriösen und dunklen Präsenz schufen sie eine fast meditative Stimmung. Die Kombination aus atmosphärischen Klängen, eindringlichem Gesang und einer fast spirituellen Bühnenpräsenz zog das Publikum in ihren Bann. Obwohl sie nicht die energiegeladene Stimmung von FROG LEAP hatten, boten sie eine einzigartige Erfahrung, die zum Nachdenken anregte und eine willkommene Abwechslung zu den vorherigen Acts darstellte.
Auf Unwetter folgte Hitze pur
Der Freitag des Summer Breeze Festivals brach nach einem regnerischen Vortag mit strahlendem Sonnenschein an. Der Tag versprach jede Menge Hitze, sowohl wettertechnisch als auch musikalisch. Hier ist ein Überblick über die Bands, die diesen heißen Tag gerockt haben:
Die ersten Töne wurden von NEVERLAND IN ASHES angeschlagen. Mit ihrem explosiven Auftritt brachten sie von Anfang an Energie in die Menge. Die Kombination aus Metalcore und melodischen Elementen sorgte dafür, dass sich die Stimmung schnell aufheizte. IMMINENCE betraten als nächstes die Bühne und ließen ihre Alternative Rock und Post-Hardcore Klänge erklingen. Die Band zeigte eine beeindruckende Bühnenpräsenz und schaffte es, das Publikum mitzureißen. Die Fans sangen textsicher mit und feierten die Jungs gebührend.
Für eine ordentliche Portion Hardcore-Punk-Attitüde sorgten LIONHEART. Die Band brachte die Menge in Bewegung, und die Moshpits waren definitiv nicht zu übersehen. Mit ihrer energiegeladenen Performance schafften sie es, die Festivalbesucher zu begeistern. Dann war es Zeit für WHILE SHE SLEEPS. Die Metalcore-Band heizte die Stimmung weiter an und brachte die Menge zum Toben. Mit kraftvollen Riffs und intensivem Gesang zeigten sie, warum sie zu den aufstrebenden Größen der Szene gehören.
Eine progressivere Note wurde durch Soen in das Line-up gebracht. Die Band beeindruckte mit komplexen Klanglandschaften und virtuosem Spiel. Ihre Darbietung bot eine willkommene Abwechslung und zog diejenigen in ihren Bann, die auf tiefgründigere Klänge standen. Die Symphonic-Metal-Band BEYOND THE BLACK betrat die Bühne und faszinierte mit ihrer epischen Darbietung. Frontfrau Jennifer Haben brillierte mit ihrer kraftvollen Stimme und die Band lieferte eine Show, die sowohl mit ihrer musikalischen Qualität als auch mit ihrer visuellen Ästhetik überzeugte.
Schließlich war es an der Zeit für den Headliner des Tages: POWERWOLF. Die Power-Metal-Band enttäuschte nicht und lieferte eine bombastische Performance ab. Mit ihren eingängigen Hymnen und der charismatischen Bühnenpräsenz brachten sie das Publikum zum Mitsingen und Feiern.
Den Tag und den Rest des Abends verbrachte ich in bester Gesellschaft meiner Festivalnachbarn. In diesem Jahr hatte ich das Glück, neben Menschen zu campen, die mich direkt wie eine langjährige Freundin aufgenommen haben. Gemeinsame Mahlzeiten und herzliche Gespräche haben mir eine der positivsten Festivalerfahrungen beschert, die ich je hatte. Es ist einfach großartig, Menschen zu treffen, mit denen man von Anfang an auf einer Wellenlänge ist, und das Festival gemeinsam genießen kann.
Ein heißer Festivalabschluss
Der Samstag begann mit einer gnadenlosen Hitzewelle, die meinen Kreislauf in den Keller schickte und mich leider dazu zwang, die ersten Bands des Tages zu verpassen. Dennoch konnte ich mich später am Tag aufraffen, um einige Acts auf der Hauptbühne zu erleben:
DRAGONFORCE lieferten den perfekten Start in den Nachmittag. Mit ihren schnellen Riffs und epischen Melodien brachten sie die Menge in Bewegung und sorgten für eine energiegeladene Atmosphäre. HATEBREED erlebte ich aus dem ersten Wellenbrechers. Und Mann, haben die Jungs abgerissen! Die explosive Performance zerschmetterte alles und die Crowd ging völlig ab. KILLSWITCH ENGAGE setzten die musikalische Intensität fort und brachten ihre charakteristischen Metalcore-Klänge auf die Bühne. Das Publikum war in Bewegung und die Band zeigte, warum sie zu den Größen des Genres gehören.
Der Festivalheadliner des Tages, IN FLAMES, bot eine solide Show, die die Menge mehr als begeisterte. Aber ehrlich gesagt, für mich persönlich konnten sie nicht ganz an die Shows von vor 10 Jahren anknüpfen. Die Nostalgie war da, aber irgendwie fehlte ein kleines bisschen der Funke.
Es gab auch Bands, die ich gerne gesehen hätte, wie TO KILL ACHILLES und OUR MIRAGE auf der Party Stage, aber mein Kreislauf hatte da leider andere Pläne. Dennoch möchte ich euch unbedingt dazu ermutigen, diese Bands mal anzuhören – sie haben es definitiv drauf!
Das Festivalende kam dann doch viel zu Schnell und mit schwerem Herzen begannen meine Nachbarn und ich am Sonntag damit, unsere Zelte abzubauen. Doch wir verabschiedeten uns mit dem festen Versprechen, uns nächstes Jahr wiederzusehen und ich kann es kaum erwarten, wieder auf dem Summer Breeze zu sein und die Musik, die Menschen und die unvergleichliche Festivalatmosphäre zu genießen. Bis bald, Summer Breeze! 🤘😊
Übrigens, für alle Festivalbegeisterten da draußen: Die Vorfreude auf das nächste Jahr kann jetzt schon beginnen, denn die Tickets für das Summer Breeze 2024 sind bereits im Early Bird Kontingent erhältlich! Hier geht’s zu den Tickets!
Fotocredits: Mirco Wenzel