In ihrem neuen Album „follow:noise“ wollen Superlove die Gitarren sprechen lassen: Schon das treibende „You“ direkt zu Beginn setzt den Ton – hier kann man sich auf ordentlich Tempo gefasst machen. Fast überraschend wirkt da der anfänglich ruhige Gesang, der jedoch schnell von einem energetischen Refrain übernommen wird. Damit beschreibt der Song zeitgleich auf das Grundgerüst von dem, was folgt. Während auf dem Vorgängeralbum „Colours“ (2022) noch der eindeutige Fokus auf elektronische Elemente gesetzt wurde und die Gitarre eher das sekundäre Instrument der Band dargestellt hat, haben sich die Fronten hier eindeutig gewechselt. Diese Sounderneuerung tut ihnen gut und beweist mit Songs wie „Go“ und „Something Good“, dass dem Trio auch härtere Ambitionen á la Bring Me The Horizon mehr als gut stehen. Aber auch ihre Pop-Ambitionen kommen auf „follow:noise“ nicht zu kurz – etwa das vorab als Single veröffentlichte „Easier“ spricht die Schwierigkeiten des Lebens an, oder das zurückgelehnte „Lifeline“, das dann doch wieder auf zahlreiche Synthesizer zurückgreift und einen recht stereotypischen Liebessong präsentiert. Parallelen zu Bands wie Royal Blood oder Enter Shikari lassen sich zur Genüge finden, dennoch schafft es das Trio seine eigenen Nuancen einfließen zu lassen. Dass hier und da noch die letzten Feinheiten in zukünftigen Veröffentlichungen geschliffen werden könnten, zeigt jedoch auch nur daraufhin, dass in dieser Band noch viel Potenzial lauert. Ordentlich Lärm machen Superlove mit „follow:noise“ auf jeden Fall schonmal.
Wir haben Frontmann Jacob Rice und Gitarrist Jon Worgan vergangene auch Woche zum Interview zu ihrem neuen Album getroffen – das könnt ihr hier nachlesen. „follow:noise“ ist heute via Rude erschienen und kann weiterhin bestellt werden.
Die Indie-Ansprechpartnerin eures Vertrauens, häufiger auf Konzerten als in der Uni zu finden, besteht zu 90% aus Tee, meistens mit Kopfhörern in den Ohren, professionelle 1. Reihe Sprinterin.
Superlove - follow:noise
