Kaum zu glauben aber wahr! Es ist schon 37 Jahre her, dass Danny Elfman ein eigenes Album rausgebracht hat („So-Lo“, 1984). Bekannt und erfolgreich wurde er vor allem durch seine Filmmusik für Werke des Regisseurs Tim Burton, wie zum Beispiel Edward mit den Scherenhänden, The Nightmare Before Christmas und Alice im Wunderland. Nachdem in der letzten Zeit immer wieder einzelne Songs des Ausnahmekünstlers veröffentlicht wurden, ist es nun nicht sehr überraschend, dass auch ein neues Album erscheint. „Big Mess“ erscheint am 11. Juni 2021 und steht im absoluten Kontrast zu den Filmmusiken die wir sonst von Danny Elfman gewohnt sind.

Der Grammy- und Emmy-Preisträger betritt mit dem 18 Tracks umfassenden Doppelalbum sowohl als Komponist als auch als Interpret Neuland. Er mischt verzerrten E-Gitarren, Industrial-Synthesizern und Orchesterinstrumente. Er wird auf dem Album von Schlagzeuger Josh Freese (Devo, Wheezer), Bassist Stu Brooks (Dub Trio, Lady Gaga) und den Gitarristen Robin Finck (Nine Inch Nails, Guns N‘ Roses) und Nili Brosh (Tony MacAlpine, Paul Gilbert) unterstützt. „Big Mess“ entstand als ein spontanes Experiment während des Lockdowns in 2020. Danny Elfman sagt selbst dazu: „Sobald ich anfing zu schreiben, war es wie das Öffnen einer Büchse der Pandora und ich merkte, dass ich nicht mehr aufhören konnte. Nichts davon war geplant. Ich hatte keine Ahnung, wie viele Songs ich schreiben würde, aber von Anfang an wurde es schnell ein zweiseitiges Projekt mit stark kontrastierenden und sogar gegensätzlichen Tönen.“ „Big Mess“ ist geladen von Emotionen wie Wut und Frustration, sowie der Isolation, doch es verschaffte dem Komponisten auch einen Raum um sich wirklich mit seinen Emotionen auseinanderzusetzen und sich selbst neu zu entdecken. „Ich wusste von Anfang an, dass dies keine saubere, einfach zu kategorisierende Platte werden würde“, sagt Danny Elfman. „Es war immer dazu bestimmt, diese verrückte Kakophonie zu sein, denn das ist es, was ich bin. The Big Mess ist ich.“

Gemeinsam mit der Albumankündigung wurde auch das neue Video zu „True“, unter der Regie von Sarah Sitkin, veröffentlicht. Sie sagte dazu: „Das Video ist eine Erkundung der zerbrochenen Identität, gedämpft durch die Linse der Erinnerung. Danny ist eine zentrale Figur im Video, allerdings nur in seinem durch Prothesen, Masken und 3D-gedruckte Körperteile reproduzierten Ebenbild. Ich wollte ein Video machen, das düster, ungeschliffen und ungemütlich ist.“ Mit „True“ stellt sich Danny Elfman der Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung entgegen und sein düsterer Gesang wie auch die ungefilterte Darbietung geben dem Song eine emotionale Tiefe.

Photocredit by Jacob Boll

mareike
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