Ziemlich genau ein Jahr ist es mittlerweile her, dass wir was Konzerte betrifft auf dem Trockenen sitzen. Da ist es also wieder höchste Zeit euch eine weitere Band in unserem Spotlight vorzustellen damit ihr euch die Zeit vertreiben könnt. Bisher waren wir des Öfteren in Japan unterwegs, so zum Beispiel mit Prompts und Graupel. Diesmal mit an Bord sind I Promised Once, die passend zum Release ihrer neuen Single „The Recovery“ bei uns vorgestellt werden. Um schon mal ein bisschen Vorfreude für den Spotlight zu wecken, könnt ihr euch hier direkt die Single anhören:

Wer sind I Promised Once?

I Promised Once sind eine Band der etwas anderen Art. Die Jungs beschreiben sich selbst als „borderless Metalcore“. Und der Name ist Programm. So kommen Teile der Band jeweils aus Deutschland, der Schweiz und Japan. Gegründet hat sich die Band bereits im Jahre 2015 und besteht aktuell aus Flo (Clean Vo.), Kevin (Shouter), Nils (Gt.), Kunio (Gt.), Joe (Ba.) und Nobo (Dr.). Bis auf Shouter Kevin leben alle Mitglieder aktuell in Tokio, Japan. Kennengelernt haben sich die Jungs durch frühere Bands, gemeinsame Touren und der lokalen Szene. Von allem ein bisschen also.

Und von allem ein bisschen ist auch irgendwie direkt die Art und Weise wie man den Stil der Band beschreiben könnte. Hauptsächlich im Bereich des klassischen Metalcores findet man auch Einflüsse vom skandinavischen Melodic Death Metal. Aber auch durch andere Genres werden sie inspiriert. “ Wir passen gut auf eine Playlist mit z.b. August Burns Red, As I Lay Dying, Unearth, Heaven Shall Burn, Killswitch Engage, Like Moths To Flames etc. Wir experimentieren ab und zu gerne mit Synthesizern, klassischen Instrumenten & anderen Genres je nach Laune!“ erklärt uns Gitarrist Nils.

Nach zwei Mini-Alben und einer EP erschient 2018 das Debut-Album „Salvation“ der Band. Neben einem Feature mit Shrezzers im ersten Song des Albums taucht auch ein Name auf, der in Deutschland gar nicht so unbekannt ist aber den man eher weniger auf einem Metalcore Album erwartet hätte. Die Rede ist hierbei vom deutsch-japanischen Rapper Blumio. Das Album wirkt frisch und vertraut zu gleich. Irgendwie kennt man es, aber durch die verschiedenen Ansätze der Songs kommt es einem dann doch neu und unbekannt vor. Wer das Album also noch nicht kennt sollte definitiv reinhören!

Aktuelle Lage der Band

Das altbekannte Problem mit COVID-19 kennen wir nun alle gut genug. Die Musikszene hat mit verschobenen Touren und ausbleibenden Festivals zu kämpfen. Bei I Promised Once gab es aber auch leider schon vor der Pandemie ein nicht ganz unwichtiges Problem: Es war schwer einen passenden Shouter zu finden. „Leider hatten wir schon vor Covid mit Member Problemen zu kämpfen, weil wir einfach keinen Shouter finden konnten in Japan, der gepasst hat und irgendwie war dann einfach die Luft raus. Wir sind momentan einfach nur happy wenigstens endlich neue Musik schreiben zu können, um ein neues Kapitel in der Bandgeschichte aufzuschlagen. Man könnte es fast schon als Neuanfang beschreiben, weil wir seit dem Release unseres letzten Albums und der 2. Europatour eher wenig von uns zu hören war.“

Um das neue Kapitel in der Bandgeschichte zu feiern, ist heute die lang ersehnte Single „The Recovery“ auf den Markt gekommen. Wer der Band auf Social-Media bereits folgt wird die letzten Wochen immer wieder mit einigen Teasern gefüttert. Dort lies die Band schon etwas durchblicken, worum es in „The Recovery“ textlich geht. „Die Spaltung in der Gesellschaft,  Profitgier der 1% und der Rechtsruck, der in vielen Ländern passiert ist, vor allem in den letzten Jahren, hat uns nicht kalt gelassen. Allerdings haben wir diese Frustration kombiniert mit einer Hintergrundgeschichte, die in der Zukunft spielt. Wir hatten schon immer Bock in dieser Richtung ein Konzept zu entwickeln, was mit “The Invasion” von unserem letzten Album anfing (wozu es auch ein schickes Video gibt) und diese Ideen wurden konsequent weiterentwickelt und werden auch folgende Lieder beeinflussen. Freut euch schon was da noch auf euch zukommt :)“

Vergleich zwischen der deutschen und japanischen Szene

Als Band die ihre Wurzeln sowohl in Deutschland als auch Japan hat kann die Band wie kaum jemand anderes den Unterschied zwischen dem westlichen Publikum und der japanischen Crowd beschreiben. Man hört oft, dass die Japaner der Musik eher ruhig folgen und weniger an Moshpits interessiert sind. Auf die Nachfrage ob dies tatsächlich so ist, oder ob es andere gravierende Unterschiede gibt lies uns Nils folgendes wissen „Das kommt immer auf das Event bzw. auf den Rest des Lineups an! Aber im Prinzip stimmt es schon, zumindest vor COVID haben unsere ausländischen Fans mehr Action gemacht bezüglich Stagediving, Moshen etc. Aber die Japanischen Fans stehen mehr auf Jumping, Headbangen. Allerdings je größer das Konzert wird, desto mehr gleicht sich das ganze an wie wir z.B. bei Loud Park und Countdown Japan erlebt haben. Ist aber inzwischen schon etwas länger her“

Was steht für I Promised Once in der Zukunft an?

Natürlich ist es auch spannend zu sehen was die Band nach der Veröffentlichung der neuen Single nun für ihre Zukunft plant. Durch Zwangspause und der Shouter-Suche ist der letzte musikalische Output schon etwas her, so ist es also das erste Ziel der Band eine EP rauszubringen. Auch die europäischen Fans werden von den Jungs vermisst, also wenig verwunderlich, dass auch eine Tour in ferner Zukunft geplant ist. „Wir brauchen erstmal viel neue Musik weil wir so langsam unsere alten Tracks schon vergessen haben! Das erste Ziel ist eine neue EP rausbringen, 4-5 Lieder sind schon relativ weit fortgeschritten also werden wir unser bestes geben um das ganze auch fertig zu bekommen! 2022-2023 wäre es natürlich super wenn alles gut läuft und wir mal wieder unsere Fans in Europa wiedersehen könnten.“

So eine Tour steht natürlich bedingt durch die aktuelle Lage noch in den Sternen, dennoch kann man etwas träumen und zum Beispiel sein Wunschline-Up zusammenstellen. Und das hätte es bei I Promised Once in sich! Hätten die Jungs neben sich noch vier weitere Slots würden diese an Lamb Of God, Children Of Bodom, Slipknot und der Metalband aus dem Nichts, Heaven Shall Burn, gehen. Das hätte doch was.

Dieser Spotlight konnte euer Interesse an I Promised Once wecken? Dann stattet den Jungs doch mal einen Besuch auf deren Social-Media Kanäle ab!

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Logocredits: Masahiro Kisa

Dennis
Dennis

Knippst gerne Fotos von Menschen die auf der Bühne stehen, kennt sich in der japanischen Metalszene besser aus als in seiner Westentasche und gibt in Reviews gern seine unqualifizierte Meinung ab.