Vor wenigen Wochen haben wir euch bereits mit Prompts eine aufstrebende Band aus Japan vorgestellt. Nun ist es Zeit, euch eine weitere Band aus dem Land der aufgehenden Sonne vorzustellen und in Deutschland etwas bekannter zu machen. Die Rede ist von Graupel aus Tokyo, Japan.

Wer sind Graupel?

Gegründet haben sich Graupel 2015. Neben den beiden verbleibenden Gründungsmitgliedern Yuu (Gt) und Julien (Dr.) gesellen sich noch Sota (Vo.), Tomo (Ba), und TKG (Gt.), die nach bestandenen Auditions ein wenig später zur Band gefunden haben. Während des Schreibens dieses Spotlights, hatten wir zudem die Möglichkeit Gründungsmitglied Yuu einige Fragen zu stellen. Den Namen Graupel wählte Yuu dabei nicht zufällig. „Ich komme aus dem Norden Japans und wollte die Band nach etwas benennen, dass an den Winter und die Kälte erinnert. Dann habe ich auf Google nach passenden Wörtern gesucht und bin letztendlich auf das Wort Graupel gestossen.“

Neben der aktuellen EP „Fade Away“ haben die Jungs aus Tokyo bereits ihr Debüt-Album „Bereavement“ und drei weitere Singles veröffentlicht. Ein ganz unbekannter Name ist Graupel also nicht, teilten sie sich schon die Bühne mit Bands wie Crystal Lake, Emmure, Counterparts, Fit For a King und vielen mehr. Musikalisch bewegt sich die Band zumeist im Metalcore, jedoch lässt sich die Band nicht von Genre-Grenzen stoppen. Kaum verwunderlich wenn man einen kleinen Blick auf die Einflüsse und Inspirationen der Band wirft. „Unser Sound ist beeinflusst durch viele andere Genres wie Screamo, Black Metal, Post-Rock und Emo. Dabei inspirierten uns Bands wie Misery Signals, The Dillinger Escape Plan und auch Parkway Drive.“

Abwechslungsreich aber trotzdem seinem Stil treu

Auf der aktuellsten EP, „Fade Away“, beweist die Band direkt wie abwechslungsreich sie sein kann, ohne dabei ihre Wurzeln zu vergessen. Die drei Songs beinhaltende EP sticht durch drei komplett verschiedene Stile heraus. „Der Grund warum wir auf „Fade Away“ drei verschiedene Stile haben liegt darin, dass wir unser Potenzial erforschen wollten. Mit dem Titelsong „Fade Away“ haben wir einen mehr melodischen Metalcore Song, während „Flashback“ eher in die Hardcore und Mathcore-Richtung einschlägt. Der dritte Song „Relic“ stellt unsere Weiterentwicklung seit dem Debutalbum „Bereavement“ dar. Das lyrische Thema der EP ist dabei „All die vergangenen Dinge“. Bei Fade Away geht es darum, dass wir nichts zurücknehmen können und und wir einfach stark bleiben müssen. „Flashback“ führt dies weiter und handelt von der Sehnsucht der alten Dinge, seien es Momente, Beziehungen oder vergangene Erfolge. Bei „Relict“ geht es darum, wie moderne Metalcorebands sich von den klassichen Bands abheben. Quasi wie können wir uns weiterentwickeln, ohne dabei die Metalcore Zeiten der 2000er zu kopieren.“

Graupel und die japanischen Metalcore-Szene

Wie bereits erwähnt sind Graupel in der japanischen Szene längst kein unbeschriebenes Blatt mehr. Wer den Spotlight von Prompts bereits gelesen hat wird wissen, dass Graupel vor kurzem mit Paledusk, Earthists. und eben Prompts durch Japan getourt sind. „Alles war perfekt. Uns wurde wieder bewusst, wie viel die Shows bedeuten. Wir lieben es die Momente und die Energie mit dem Publikum zu teilen“ lies uns Yuu wissen. Metalcore erfreue sich in Japan einer immer breiter werdenden Akzeptanz, welche jedoch durch COVID-19 einen Dämpfer erleben musste. „Die Szene wächst mit den Shows und den Live-Performances. Diese sind aber aktuell durch COVID-19 nicht möglich.“

Eben jene Live-Performances sind für Graupel enorm wichtig. „Bei den Shows freuen wir uns besonders auf die Moshpits, Crowd-Surfing, Stage-Dives und Sing-Alongs weil wir dort die Verbundenheit mit dem Publikum spüren. Es ist aber auch okay wenn die Leute sich auf unsere Musik konzentrieren und dabei eher still sind, solang wir dabei diese Connection spüren.“

Der aktuelle Stand und ein Blick in die Zukunft

Wie so gut wie jede andere Band mussten Graupel bedingt durch COVID-19 etwas zurückfahren. Die Zwischenzeit nutzen sie, um weiter an neuen Demos zu schreiben und eben auch ab und zu eine lokale Show zu spielen. In Japan war dies zwischenzeitlich wieder möglich. Aktuell schreibt die Band fleißig Songs, denn 2021 könnte eine weitere EP oder sogar ein Album auf uns warten. Sobald die Grenzen wieder offen sind und sich die Situation der Pandemie verbessert, soll eine Tour durch Asien geplant sein. Ob bisher auch Shows oder Touren für den europäischen Raum geplant sind, steht bisher noch in den Sternen. Ganz interessant dabei war die Antwort auf die Frage mit welchen Bands die Jungs denn gerne mal auf Tour gehen würden. „While She Sleeps, Holding Absence, Counterparts und Static Dress. Diese Bands spielen nicht nur ausschließlich harte Musik, sondern auch emotionales Zeug. Diese Art von Musik wollen wir auch verbreiten.“ Eine solche Tour würde sicherlich großen Anklang finden, wir können also gespannt bleiben.

Ihr könnt gar nicht mehr genug von Graupel bekommen? Dann checkt die Band definitiv auf ihren Social-Media Kanälen aus und zeigt Support.
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Photo: Keishi.jp