Melodisch, originär, aufregend; oder eben MOA. Was im ersten Moment ein bisschen so klingt, wie der jüngste Hamburger Ridesharing-Anbieter, ist das Pseudonym eines jungen Musikers aus Kassel. Seine Mission ist es, den klassischen Deutschpop etwas aufzumischen. Zu diesem Zweck erscheint am Freitag sein Debütalbum „an/aus“. Besonderer Clou ist, dass bis dahin jede Woche ein Song des Albums als Single erschienen ist. Besser kann man Marketing kaum machen. Sprich ihr konntet mit uns das Album nach und nach entstehen sehen. Am Ende stehen nun acht Titel auf dem Booklet, die sich hauptsächlich durch ihre Lyrics und den Flow auszeichnen.

Direkt der Einstiegssong besticht mit einem lockeren Beat, der zum Mitwippen einlädt. Der nächste Song beginnt dann etwas ruhiger, sodass es musikalisch nicht eintönig wird. Diese abwechslungsreiche Gestaltung lässt auf jeden Fall eine Menge Potenzial erkennen. In Kombination mit seiner wirklich angenehmen Stimmfarbe, die durch den professionellen Studioklang adäquat in Szene gesetzt wird, zeigt sich MOA als vielversprechender Newcomer. Wie es im Deutschpop so üblich ist, geht es viel um Liebe, Beziehungen mit der ganzen Bandbreite an Gefühlen, mit denen man sich direkt identifizieren kann. Man merkt, dass alle Tracks mit Herz ausgetüftelt wurden und ihnen mit viel Hingabe eine Geschichte zugrunde gelegt wurden. Nichtsdestotrotz vermissen wir leider einen richtigen Hit, den man hört und direkt auf Repeat stellt. Für uns kommen das kraftvolle „trümmer“ und der namensgebende Song „an/aus“ dieser Funktion am nächsten. Die anderen Songs sind wirklich gut nebenbei zu hören, aber tun sich eben nicht außergewöhnlich hervor.

Wenn ihr allerdings auch Mark Forster und Max Giesinger von hinten bis vorne durchgehört und Lust auf eine neue deutsche Stimme habt, bietet MOA eine echte Alternative an. Das Debütalbum klingt auch beim wiederholten Hören nicht nervig und keineswegs gezwungen. Viel mehr wohnt seinen Songs eine Leichtigkeit inne, die Lust auf lange Autofahrten mit Radiomusik macht. Wenngleich die Autofahrt mit lediglich 26:41 Minuten doch eher kurz ausfällt, freuen wir uns auf mehr Material des Newcomers.

Fotocredit: Florian Kraft 

Gringoz Magazine

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