Ob Lebenskünstler, Aussteiger, Surfer oder Vollblutmusiker – Jules Ahoi versteht sich vor allem als Kosmopolit. Aufgewachsen in Osnabrück, spielte er schon als Kind in Ska- und Punkbands, entdeckte mit zwölf Jahren den Hip-Hop für sich und etablierte sich dann mit Folk-Musik in der Surf-Szene. Rastlos und immer wieder auf der Suche nach etwas Neuem, reiste er mit einem verrosteten Bulli und seiner Gitarre im Gepäck nach Frankreich und Spanien, wo er sich an der Küste mit Straßenmusik und Model-Jobs über Wasser hielt. Mit seiner Rückkehr nach Deutschland und seinem Umzug nach Köln bekam er schließlich das erste Mal das Gefühl, angekommen zu sein.
Jules Ahoi spricht auf „Dear ____“ universelle Themen an und findet dafür eine ebenso emotionale wie klug durchdachte Soundsprache. Er verarbeitet darauf seine persönlichen Erlebnisse der vergangenen Jahre – den Tod seines Vaters, die Sorge um seine trauernde Mutter und die Trennung von seiner Freundin. Es dürfte sich jeder angesprochen fühlen, der ein Mindestmaß an Empathie und Begeisterung für spannende Kunst hat. Auf den Unterstrich des Albumtitels kann jeder den Namen seines eigenen Adressaten setzen. Jules Ahoi würde „Papa“ dorthin schreiben, vielleicht auch „Mama“ – oder den Namen seiner Ex-Freundin. „Dear ____“ ist für ihn eine zutiefst persönliche Platte.
Die Single „Oh, Agnes“ erzählt von Erziehung und Geschlechterrollen, von Identität und deren Entstehungsprozess. So wie jedes Individuum ein Gewimmel von Einflüssen, Erfahrungen und Erlebnissen ist und nur einen Ausschnitt von dem zeigt, was alles möglich gewesen wäre, so ist auch dieses Lied von Brüchen und unterschiedlichsten Einflüssen geprägt.
„Dear ____“ erscheint am 12. Juni 2020.