Sommer, Sonne, Ruhrgebiet. Was eigentlich nach einem starken Kontrast klingt, können Drens aus Dortmund doch miteinander vereinen. Die vierköpfige Surfpunk-Band liefert sommerliche gute Laune Songs, die einen an den letzten Strandurlaub erinnern.  Am 15.05. erscheint ihre erste EP, Pet Peeves. Wir durften mal nachhaken, ob denn auch mit einem Album zu rechnen ist und woher die dauerhafte Sommerstimmung überhaupt kommt.

Gringoz: Hallöchen, ich bin Jana vom Gringoz Magazine. Ich freue mich, euch ein paar Fragen stellen zu dürfen.

Fabian: Hi Jana. Fabian und die Band Drens hier. Danke fürs Fragen stellen, wir freuen uns dir antworten zu können.

Gringoz: Auf eurer Website fragt ihr, ob man euren Namen schon in einem Spanisch Wörterbuch nachgeschaut hat. Ich hab’s getan und nichts gefunden. Was bedeutet eurer Name denn nun?

Fabian: Der Name ist ein Wortspiel, mehr wird nicht verraten. Ein bisschen Mythos und Geheimnis finden wir ganz schick. Bei den Übersetzern im Netz gibt es manchmal dubiose Treffer zu dem Wort. Bisher war die wahre Bedeutung nie dabei, aber die Treffer sind manchmal sehr weird und witzig.

Gringoz: Bald erscheint ja eure erste EP, Pet Peeves. Produziert wurde die Platte von Steffen Israel, dem Gitarristen von Kraftklub. Wie lief die Zusammenarbeit? Schließlich ist es seine erste Arbeit als Produzent.

Fabian: Die Zusammenarbeit lief super. Steffen ist menschlich ein extrem dufter Typ und hat ein tolles Gehör für Details. Es war wichtig, jemanden dabei zu haben, der bei 50/50 Entscheidungen das Zünglein an der Waage sein konnte und immer das große Ganze im Blick hatte. Außerdem ist er ein super Motivator. Sind sehr froh, dass das alles so geklappt hat. Liebe Grüße und shout out Richtung Chemnitz.

Gringoz: Ich komme auch aus dem Ruhrgebiet und muss sagen, dass ich es schwierig finde, dort in diese sommerliche Strand-Stimmung zu kommen, die eure Musik ausmacht. Ist das einfach eure Grundeinstellung oder wie kommt ihr auf euren Sound?

Fabian: Uns ist bewusst, dass wir im Ruhrgebiet etwas aus dem Raster fallen. Wir waren immer ein bisschen die Außenseiter hier und sind es immer noch. Nicht, dass wir etwas gegen das Ruhrgebiet haben, im Gegenteil, aber wir wissen, dass das nicht ganz zusammenpasst. Wobei die Gegend uns auch viele schöne Sommer geschenkt hat, wenn man mit Freunden und Skateboard in Industrieruinen unterwegs war, oder im Schatten der „Leben und leben lassen“-Attitüde etwas Freiheit genießen konnte. Wir haben uns unsere positiven Settings und Momente hier immer gesucht und meist selbst gemacht. Sehnsucht war dabei auch immer ein Motivator.

Gringoz: Eure Songs klingen fröhlich und sommerlich, die Texte sind jedoch oft das genaue Gegenteil. Woher kommt der Kontrast, wieso gibt es keine fröhlichen Texte?

Fabian: Das knüpft wahrscheinlich etwas an die vorherige Antwort an: In dieser kleinen Außenseiter-Rolle, die wir manchmal einnehmen wird man häufig von der Sehnsucht getrieben, irgendwo anzukommen, wo man wirklich hingehört. Eigentlich ist aber gar nicht so klar, wo das sein soll und bei der Suche steht man sich oft selbst im Weg. Die positive Grundeinstellung wird also oft von Zweifeln ins Wanken gebracht und so kommt wahrscheinlich dieser Kontrast zustande. Aber auf einer kommenden EP wird es auch fröhlichere Texte geben. Bestimmt.

Gringoz: Wieso gibt es jetzt eine EP und kein Album? Ihr scheint von der Idee, ein Album rauszubringen, zumindest nicht so begeistert zu sein, wie kommt es dazu?

Fabian: Doch, wir lieben Alben! Allerdings war eine EP für uns leichter zu realisieren. Einmal finanziell als auch zeitlich. Wir haben letztes Jahr so viele Konzerte gespielt und dieses Jahr ging es bis Corona auch so weiter, dass wir gar nicht wirklich die Zeit hatten, uns so lange in ein Studio einzuschließen, wie es für ein Album nötig wäre. Trotzdem ist eine LP für uns ganz oben auf unserer To-Do-Liste. Steht sogar im Video zu „Saditsfiction“ auf der Liste, dass wir direkt neue Songs aufnehmen wollen. Zum Schreiben ist ja gerade Zeit.

Gringoz: Online liest man oft, ihr hättet bereits ein Album rausgebracht, habt euch aber mittlerweile davon distanziert und sämtliche Inhalte von YouTube und euren Konzerten verbannt. Wie kam es dazu?

Fabian: Gute Frage! Wir haben auch schon festgestellt, dass da irgendwelche Doppelgänger rumrennen. Wenn die Beef wollen können sie ihn haben – wir stellen uns auf jeden Fall zum Limbo-Battle! Best of three wins!

Gringoz: Meine letzte Frage: Ihr seid eine Surfpunk-Band, geht ihr denn auch gerne surfen?

Fabian: Na klar! Surfen ist eine super Sache, sollte jeder mal gemacht haben. Nur immer schön Luft anhalten und auf jeden Fall seinen verdammten Müll wieder mitnehmen. Ok, letzteres gilt nicht nur fürs Surfen…

Gringoz: Vielen Dank für eure Zeit!

Fabian: Sehr gerne, danke gleichfalls.

Pet Peeves erscheint am 15.05. und enthält neben Singles wie Saditsfiction und A Very Sunny Day noch vier weitere unveröffentlichte Songs.

Fotocredit: Leonie Scheufler

Jana

Jana