Im Juli erscheint das vierte Album von Neck Deep. Der Titel „All Distortions Are Intentional“ passt da sehr gut: Tatsächlich sind all die Verzerrungen im Zusammenhang mit dieser Platte durchaus beabsichtigt. Das bezieht sich nicht nur auf die Gitarren, die auch hier wieder reichlich verwendet werden und die Verstärker strapazieren, sondern auch auf die Lyrics, die auf ironische Art das Leben in Großbritannien aufs Korn nehmen. Ein großes Beispiel dafür ist die erste Single „Lowlife“. Nach dem Motto „Can you name me a better disease? I’m young and dumb got vacancy“ widmet sich die Band dem aufregenden Leben der Unterschicht, dem Dreck, dem täglichen Besäufnis, der riesigen Menge Zeit, die einem zur Verfügung steht. Wie langweilig ist im Gegensatz dazu das öde Dahinvegetieren der Normalos da draußen? Im zugehörigen Video wird diese Alice-im-Wunderland-Gesellschaft präsentiert. Neck Deep sind trotz ihres immer noch jugendlichen Alters – beim vierten Erfolgsalbum ist das Quintett jetzt grade mal Mitte 20 – etwas reifer geworden, ohne an Biss zu verlieren. Die walisischen Pop-Punk-Riesen nehmen immer noch Anleihen bei ihren kalifornischen Kollegen ohne den britischen Sinn für Understatement, um feine und manchmal auch gröbere Ironie zu unterdrücken. Natürlich sind Neck Deep mit ihren neuen Songs auch wieder auf Tour und beehren in diesem Sommer die großen europäischen Festivals mit ihrer energiegeladenen Anwesenheit. Und weil zwischendurch noch Zeit bleibt, kommen sie für zwei exklusive Clubshows nach Nürnberg und Wiesbaden.

23.06.2020 Nürnberg – Hirsch
24.06.2020 Wiesbaden – Schlachthof

Fotocredit: Pia Bohl @Gringoz Magazine ( Wiesbaden 2019 ) 

Gringoz Magazine

Gringoz Magazine