Sie sind eine Größe in der Szene und bereits seit zwanzig Jahren dabei: Silverstein geben auf ihrem zehnten Studioalbum „A Beautiful Place To Drown“ mal wieder ihr Bestes.

Beim ersten Blick fällt sofort auf, dass das Album ganze fünf Features enthält. Mit dabei sind unter anderem Beartooth-Sänger Caleb Shomo und die Hip-Hop-Musikerin Princess Nokia. So enthält auch der erste Song auf dem Album, „Bad Habits“, ein Feature von Intervals, einer Metal-Band aus Kanada. Der Song ist schnell und hat einen knackigen Rhythmus. Intervals liefern harte Gitarren und Screaming als Abwechslung zu Shane Tolds Clean Vocals. Das Feature ist sehr gelungen und gibt dem Song genau das, was ein guter Song braucht. „Burn It Down“ ist ebenso schnell und auch das Feature läuft nach einem ähnlichen Schema wie bei „Bad Habits“. Leider klingen die ersten drei Songs sehr ähnlich und nicht gerade abwechslungsreich. So kann man die ersten neun Minuten des Albums schon fast einfach runterhören, ohne einen großen Unterschied zu merken.

Auch „Infinite“ wirkt mit den vielen Wiederholungen eher schwach und auch das Feature von Underoath-Sänger Aaron Gillespie kann nicht viel wettmachen.

Erst ab „All On Me“ wird es wieder abwechslungsreicher. „All On Me“ ist ein langsamer Song und enthält sogar ein kurzes Saxofon-Solo. Der Refrain lebt vom Schlagzeug und am Ende gibt es sogar ein 20 Sekunden langes Outro.

Nach diesem eher ruhigen Song ist „Madness“ eine überraschende Wendung. Der Song beginnt mit krassen Gitarrensounds und schnellem Schlagzeug. Shane Told und Princess Nokia wechseln sich gegen Ende mit Gesang und Screaming ab und ergänzen sich perfekt.

Auch ein fröhlicher Pop-Punk-Song darf auf diesem Album nicht fehlen. „Say Yes“ klingt wie jeder 08/15 Pop-Punk-Song à la We The Kings, State Champs oder The All-American Rejects. Man hat „Say Yes“ so oder so ähnlich schon irgendwo gehört, trotzdem ist es ein spaßiger Song mit Gute-Laune-Garantie.

„September 14th“ fängt ruhig an, wird aber um einiges schneller und erinnert an die Art Musik, die man 2009 beim Skaten gehört hat.

Mit „Take What You Give“ fühlt man sich schließlich endgültig in das Jahr 2006 zurückversetzt. Zusammen mit Pierre Bouvier von Simple Plan liefern sie einen weiteren fröhlich klingenden Pop-Punk Song mit eher ruhigen Strophen und schnellen Refrains.

Auch nach 20 Jahren haben Silverstein es noch drauf. Die erste Hälfte des Albums wirkt zwar etwas eintönig, ab der zweiten Hälfte wird es jedoch besser. Die Features sind gut gewählt und sind eine gute Ergänzung zu Silversteins Sound. Positiv fällt auch auf, dass das Album mit zwölf Songs recht lang ist. Silverstein beweisen, dass sie weiterhin eine echte Größe in der Szene sind und auch nach zwanzig Jahren noch was drauf haben.

Wer Silverstein live erleben möchte, kann sie im Sommer bei einigen Konzerten in Deutschland sehen.

Silverstein – Summer Tour 2020

19.06.2020 -Koblenz, Circus Maximus
21.06.2020 – Aschaffenburg, Colos
01.07.2020 – Rostock, Peter-Weiss-Haus
05.07.2020 – Bremen, Tower Musikclub

Fotocredit: Wyatt Clough

 

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Jana

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