Massive erste Line-up-Welle mit insgesamt 80 Acts aus vielen Genres, u. a. Calvin Harris, Dua Lipa, Kings of Leon, Major Lazer, The Strokes, ASAP Rocky, Khalid, Stormzy, Foals, Lewis Capaldi, Giant Rooks u.v.a.

Wer das Festival auf der Donau-Insel Óbudai in Budapest schon einmal besucht hat, der weiß, dass hier nicht nur alles ein wenig bunter, wilder und sonniger sondern auch größer ist. Allein im letzten Jahr machten 530.000 Menschen aus über 100 Ländern diese Erfahrung. Mit diesem Wissen wundert es auch gar nicht so sehr, dass die Sziget-Macher ihre erste Line-up-Welle etwas wuchtiger als andere gestaltet haben und mal eben 80 Acts verkünden, darunter ein gutes Dutzend Headliner

Doch egal ob groß oder klein: Oberstes Gebot beim Sziget ist noch immer eine erfrischende Vielseitigkeit. So wird Calvin Harris, einer der erfolgreichsten DJs und Produzenten unserer Zeit, die Hauptbühne ebenso bespielen wie Rock-Instanz Kings of Leon, die vor Jahren dem Blues-Rock den Staub der Siebziger abgeklopft hat. Mit Dua Lipa kommt jene Sängerin, die viele als Pop-Königin der jüngeren Zukunft sehen, um neben Hits wie „New Rules“ und „IDGAF“ auch ihr neues Album „Future Nostalgia“ live vorzustellen. Über-Produzent Diplo ist gleich zweimal am Start: Einmal mit einem Solo-Seit und einmal als Teil von Major Lazer, die den EDM-Hype einst losgetreten haben.

Indie-Kids, oder vielmehr nun erwachsen gewordene Indie-Kids, dürfen sich derweil auf das Comeback der Strokes freuen. Die New Yorker, die eigentlich schon mit ihrem Debüt unsterblich wurden, bringen bald ihr neues Album „The New Abnormal“ raus. Auch HipHop wird nicht zu kurz kommen, wobei ASAP Rocky wohl einer der progressivsten und stilistisch mutigsten Rapper ist und – wie in „Sundress“ auch schon mal einen Tame-Impala-Song samplet, wenn es passt.

„Young Dumb & Broke“ ist Khalid schon lange nicht mehr, und „dumb“ war er eh nie: Der junge amerikanische Sänger war schon nach seinem frühen Duett „lovely“ neben Billie Eilish heiß gehandelt und hat mit inzwischen drei tollen Alben bewiesen, dass er im jungen R’n’B einer der Größten ist. Noch ein wenig schneller ging das bei Lewis Capaldi aus Glasgow. Der Ed-Sheeran-Kumpel hat sich seit dem Überhit „Someone You Loved“ aus dessen Schatten freigespielt und ist inzwischen berüchtigt für seine lustigen Bühnenansagen. Die kann Stormzy auch, aber beim Grime-Großmeister wird eher Tacheles geredet, wenn er bereits zum zweiten Mal die Sziget-Hauptbühne entert und uns „Vossi Bop“ und „Audacity“ um die Ohren haut. Für eine perfekten Feedback-Ausklang stehen noch die Foals bereit, deren Frontmann Yannis Philippakis bekanntlich seine Gitarre auch gerne mal in Rückenlage auf dem Publikum spielt.

Alte Heldinnen, handverlesene Newcomer
Auch auf die Gefahr, dass wir ein wenig durch die spannenden Acts hecheln und dabei vor lauter Vorfreude in Schnappatmung geraten: Aber das Line-up hat neben den großen Namen noch viele frische Acts dabei, die sich einen guten Live-Ruf erspielt haben. Aus unseren Landen zum Beispiel die Giant Rooks, deren melodischer Indie dermaßen weltgewandt klingt, dass bei ihnen einen internationale Karriere durchaus denkbar scheint. Der junge Londoner Jazz steht beim Ezra Collective im Mittelpunkt, deren Album „You Can’t Steel My Joy“ im letzten Jahr dafür sorgte, dass Jazz plötzlich auch bei zwanzigjährigen cool wird.

Kaytranada, Jon Hopkins, Kölsch und Floating Points repräsentieren die elektronische Musikszene, während der junge Rap mit Little Simz, Slowthai, Denzel Curry und Loyle Carner zugegen ist. Platz für Heldinnen und Kultbands bleibt dabei auch noch: Bikini Kill, die mit „Rebel Girl“ und anderen Songs einst Riot Grrrl, die vielleicht wichtigste Bewegung im Rock, losgetreten haben, spielen dort eine ihrer umfeierten Comeback-Shows. Für die Vollblut-Melancholiker gibt es schließlich noch die wundervollen Daugther um Frontfrau Elena Tonra, die endlich wieder gemeinsam auf der Bühne stehen.

Unterkünfte buchen, Campingplatz aussuchen, Early Bird Tix schießen

Das Sziget hat schon früher als andere Festivals erkannt, dass ein Festival in seiner Größe eigentlich ein Dutzend Festivals in einem sein muss. Tatsächlich ist das Gelände so riesig, das Line-up so abwechslungsreich, die einzelnen Bereiche so bunt, dass kaum ein Sziget-Tag dem anderen gleicht. Das geht schon bei der Länge des Festivals los: Da die Donau-Insel Óbudai sieben Tag am Stück bespielt wird, kann man seine Sziget-Reise entweder als komplette Festivalwoche buchen, als Budapest-Städtetrip mit Festivaltag, oder als verlängertes Festivalwochenende plus Sightseeing in Budapest. Außerdem gibt es VIP-Upgrades, buchbare Holzhütten, diverse Glamping-Varianten, familienfreundliche Campingplätze etc. Die Camping-Optionen sind ab sofort buchbar. Außerdem sind noch bis zum 3. März die heiß begehrten Early Bird Schnapper zu erwerben – hier gibt es gerade die Option, 3-, 4- oder 5-Tagestickets günstiger zu erwerben.

Das Sziget Festival 2020 findet vom 05.-11. August auf der Donauinsel Óbudai mitten in Budapest statt und wird präsentiert von Radio Energy und Backspin. Tickets gibt es auf www.szigetfestival.com und bei Reservix.