Wohl kaum eine Band aus dem harten Musiksektor blickt auf eine derart wechselhafte Geschichte wie die aus dem kalifornischen Anaheim stammenden New Years Day. Seit ihrer Gründung im Jahr 2005 hat die Band nicht weniger als zwölf Gitarristen, fünf Bassisten und acht Schlagzeuger kommen und gehen sehen; ihre vier EPs und drei Alben erschienen bei nicht weniger als sechs verschiedenen Plattenfirmen. Und so überrascht es nicht, dass Frontfrau und Hauptsongwriterin Ash Costello – die einzige Konstante in dieser von ständigen Besetzungen geplagten Band – über das im vergangenen April erschienene, vierte Album „Unbreakable“ sagt, dass „New Years Day erst jetzt, nach fast 15 Jahren, endlich ihre Bestimmung und wirklich funktionierende Konstellation gefunden haben.“ Mit „Unbreakable“ wird die Band nun zwischen dem 1. und 7. März 2020 für insgesamt vier Shows in Hamburg, Köln, Berlin und München nach Deutschland kommen.

Ashley „Ash“ Costello wollte schon als kleines Mädchen Musikerin werden, ganz wie ihr großes Idol, die Sängerin Gwen Stefani, die wie Ash aus dem kalifornischen Anaheim stammt. Jedoch war ihr immer schon klar, dass „ihre“ Musik härter ausfallen würde. 2005 war es so weit: Es formierte sich die erste Inkarnation von New Years Day, der Band, der Ash Costello nun seit bald eineinhalb Jahrzehnten vorsteht.

Kaum hatte die Band mit „My Dear“ im Jahr 2007 ihr Debütalbum veröffentlicht, begann ein Wechselreigen der Mitglieder, der im Grunde bis zum vergangenen Jahr ununterbrochen anhielt; kaum eine Tour – und erst recht kein weiterer Studiobesuch – den New Years Day in beständiger Besetzung hätten absolvieren können. Bei diesem stetigen Wechsel war es daher auch kein Wunder, dass sich der Sound von New Years Day konstant veränderte: Zwischen Alternative und Gothic Metal über Hard Rock und Post-Hardcore bis zu Pop-Punk ging die musikalische Reise, die man etwa auf den folgenden beiden Alben „Victim to Villain“ (2013) und „Malevolence“ (2015) zu hören bekam; wobei sich mit dem dritten Werk erstmals auch großer Erfolg einstellte: „Malevolence“ stieg bis auf Platz 45 der Billboard Charts, im Anschluss ging die Band als Headliner auf die VANS Warped Tour, darauf folgte eine große US-Tournee mit P.O.D. Und In This Moment.

Zwei weitere Besetzungswechsel später passierte das Folgende: New Years Day erlaubten sich einen spannenden Ausflug mit einer im Grunde gar nicht so ernst gemeinten EP. Auf „Diary of a Creep“ coverte die Band neben Artverwandtem wie Pantera und Linkin Park auch ein paar Pop-Songs von u.a. New Order, Garbage sowie Ashs großem Idol, Gwen Stefani mit dem No Doubt-Cover „Don’t Speak“. „Es war der Moment, in dem ich erkannte, welche Bestimmung diese Band eigentlich besitzt“, so Ash. „Und zwar, dass poppigste Metal-Album aller Zeiten zu schreiben.“ Ähnlich mutig wie dieser neue Ansatz geriet auch die Arbeit an den Lyrics: Statt vieler Metaphern und Symbolbilder „schreibe ich mittlerweile nur noch das, was ich wirklich denke und empfinde – right in your face!“

All dies kann man nun auf dem neuen, vierten Album hören, das mit „Unbreakable“ einen zutiefst programmatischen Titel trägt. Es war ein weiter Weg bis zu diesem Punkt für Ash Costello und ihre aktuellen Mitstreiter Nikki Misery (Gitarre), Austin Ingerman (Gitarre) und Frankie Sil (Bass), die sich mit diesem Album als tatsächlich „unzerbrechlich“ erweisen. Begleitet von dem Tour-Drummer Longineu Parsons beweisen New Years Day seither auch in all ihren Konzerten, wie grandios sich diese Band mittlerweile gefunden hat. So ganz sicher auch im Rahmen ihrer vier Deutschland-Shows im März in Hamburg, Köln, Berlin und München.

New Years Day

So. 01.03.20 Hamburg Bahnhof St. Pauli
Mi. 04.03.20 Köln Luxor
Do. 05.03.20 Berlin Musik & Frieden
Sa. 07.03.20 München Backstage Halle