Zum 25 jährigen Jubiläum haben die Alternative Rocker von Skunk Anansie ein grandioses Livealbum für alte und neue Fans auf den Markt geworfen. Grund genug für uns, ein Interview mit der Band um Sängerin Skin zu führen. Nun stand uns Drummer Mark Richardson Rede und Antwort.
„Der Grund, warum ich Berufsmusiker werden wollte“
Gringoz: Zuerst einmal Herzlichen Glückwunsch zu 25 Jahren Skunk Anansie! Seid ihr immer noch so aufgeregt wie am Anfang, bevor ihr auf die Bühne geht?
Mark: Selbstverständlich! Der Moment, in dem die Aufregung weg ist, wird der Moment sein, in dem wir aufhören.
Gringoz: Kannst du dich an deine erste Liveshow erinnern?
Mark: Mein allererster Auftritt war bei einem Schulball. Die Reaktionen waren durchweg positiv und alle haben gejubelt und geschrien, sogar die Rabauken. Das war der Grund, warum ich Berufsmusiker werden wollte. Mit Skunk Anansie war es auf dem Leeds Heineken Festival. Auf dem Weg dorthin habe ich noch in unserem Van die Songs gelernt. Ich war super aufgeregt und nervös. Wir waren der Opener und haben alles abgerissen.
Gringoz: ich kann mich noch genau an das erste Mal erinnern, als ich Skunk Anansie live gesehen habe. Es war 1999 bei Rock im Park und ich war 17. Ich war total überwältigt von der Bühnenpräsenz der Band und Skin’s unbeschreiblicher Stimme. Ich kannte ja eure Studioalben, aber live war das nochmal eine ganz andere Nummer. Was ist denn das Geheimnis eurer kraftvollen Liveshows? Ihr klingt so toll auf der Bühne, dass man gar nicht glauben kann, dass das alles echt ist.
Mark: Vielen Dank! Als Drummer hatte ich die Möglichkeit die Band mit Louis zu sehen bevor ich eingestiegen bin und verstehe daher, was du meinst. Für mich war es immer eine Kombination aus dem Klang der Musik, großartigen Songs, eine kontrolliert-aggressive Performance von versierten Musikern aber vor Allem ist es Skin. Sie war- und ist immer noch- unsere Geheimwaffe, hat eine unglaubliche Stimme und eine mutige und bahnbrechende Entertainerin.
Gringoz: War die Auswahl, welche Songs es auf das Livealbum schaffen sehr hart? Gab es bandinterne Diskussionen?
Mark: Nein, der Prozess ist ziemlich simpel. Die besten Songs schaffen es auf das Album und in der Regel sind die ziemlich offensichtlich.
Gringoz: Was ist denn dein Lieblings Livetitel?
Mark: Charlie Big Potatoe, weil es einen gigantischen Groove, eine wundervolle Melodie und einen eindringlischen Text hat. Das ist unser Bohemian Rhapsody
„Wir wussten gar nicht, wie populär wir waren“
Gringoz: Gab es einen Liveauftritt, der besonders herausstach?
Mark: Der Glastobury Headliner Slot 1999 war episch, weil wir so lange weg waren, um die Platte zu machen und dann auf Tour waren, dass wir uns gar nicht als Headliner fühlten. Nunja, der Erfolg lief hinter uns her, so dass wir nicht wussten, wie populär wir eigentlich waren. Das wurde uns jedoch schlagartig klar, als wir auf die Bühne gingen.
Gringoz: Wie hat sich deiner Meinung nach das Publikum in den letzten 25 Jahren verändert?
Mark: Unsere Fans der ersten Stunde sind älter geworden und stehen jetzt mehr im Hintergrund, um vor der Bühne Platz für ihre Kinder zu machen. Wir haben eine fantastische, loyale Fanbase und hätten niemals so eine Karriere hinlegen können ohne sie. Ob älter oder jünger- unsere Leute rasten immer noch aus!
Gringoz: Gibt es etwas, was du schon immer auf der Bühne machen oder sagen wolltest, bisher aber nicht hast?
Mark: Skin hat es zwar schon gesagt, aber trotzdem: Steckt eure Smartphones weg und genießt den Augenblick!
Gringoz: Was ist das Schlimmste, das dir je auf der Bühne passiert ist?
Mark: Einmal musste einer unserer Techniker mir einen Eimer bringen, weil ich mir einen schlimmen Virus eingefangen hatte und mich übergeben musste. Aber the Show must go on!
Gringoz: Wird es bald wieder Skunk Anansie live auf deutschen Bühnen geben?
Mark: Ja, schaut einfach auf unserer Homepage vorbei, da stehen immer die neuesten Tourdaten für 2019!
Skunk Anansie kommen für fünf Shows nach Deutschland, Tickets gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen
Skunk Anansie Live 2019
15.07.19 – Wiesbaden, Schlachthof
20.07.19 – Köln, E-Werk
21.07.19 – Berlin, Columbiahalle
23.07.19 – Dresden, Junge Garde
24.07.19 – München, Tonhalle
Das Interview wurde geführt von Désirée Pezzetta