Während des Festivalsommers stand uns Jesse von Stick To Your Guns für ein weird case scenario Interview Rede und Antwort. Es wurde viel gelacht, aber die kniffligen Fragen brachten Jesse auch ganz schön ins Grübeln. Wie er eine Zombieapokalypse überleben oder die Welt in 3000 Jahren sieht, erfahrt ihr hier:

Gringoz: Wie würdest du eure Musik einem Außerirdischen beschreiben?

Jesse: Oh Himmel. Also wie ich unsere Musik Leuten beschreibe, die quasi „Außerirdische“ sind und nichts mit unseren Sachen anfangen können, ist so: Meine Mutter ist stolz auf mich, aber sie hasst meine Musik!

Gringoz: Wie würdest du die Zombie Apokalypse überleben?

Jesse: Gar nicht! *lacht* Als Kind war ich bei den Pfadfindern, hab also ein paar Überlebenstricks drauf und kann ganz gute Knoten binden. Moment, ich kann Boot fahren! Vielleicht könnte ich so überleben, das kommt mir ja jetzt erst! Ich würde also aufs offene Meer hinaussegeln. Allerdings weiß ich nicht, was ich essen sollte, da ich Veganer bin, da müsste ich mich wohl umstellen und fischen. Im Falle einer Zombiapokalypse könnte ich kein Veganer mehr sein

Gringoz: Doch klar, gibt ja ne Menge Pflanzen im Meer!

Jesse: Stimmt, ich könnte Seetang essen! Jedenfalls würde ich mir ein Boot krallen und erstmal abhauen. Wenn die Zombies natürlich schwimmen können, bin ich im Arsch!

Gringoz: Stell dir vor, die Welt wird von Mäusen regiert. Welche Rolle hätte die Menschheit wohl?

Jesse: Puh, das kann ich mir nur schwer vorstellen, weil Mäuse so klein sind und man sie leicht zerquetschen kann. Aber natürlich würde ich das aus moralischen Gründen nicht machen. Ich weiß nicht, was die Menschheit für eine Rolle hätte, ich bin mir nicht mal sicher, ob die Menschheit ihre derzeitige Rolle kennt und das, obwohl sie die Welt regiert. Ich würde mich mit den Mäusen verbrüdern und gegen die Menschheit kämpfen!

Gringoz: Wenn die deine Tattoos gegen Wünsche eintauschen könntest, würdest du es machen und was wäre im Falle dein erster Wunsch?

Jesse: Kann ich danach wieder tätowiert werden?

Gringoz: Auf keinen Fall!

Jesse: Würde ich trotzdem sofort machen, ich mag meine Tattoos, aber so wichtig sind sie mir auch nicht. Mein erster Wunsch wäre, dass mein Hund und ich am selben Tag sterben. Er könnte zwar ohne mich leben, aber ich nicht ohne ihn.

Gringoz: Klingelt es bei dir bei dem Zitat: „So long and thanks for the fish?“

Jesse: ich kenne nur „So long and thanks for all the shoes!“ von NOFX. Ist das andere aus einem Film?

Gringoz: ja, aus Per Anhalter durch die Galaxis! Und danach wirst du immer ein Handtuch bei dir tragen!

Jesse: *lacht* Nie gesehen, das werde ich wohl nachholen müssen.

Gringoz: Was denkst du, wie wird die Welt in 3000 Jahren aussehen wird. Dystopie, Utopie, was auch immer

Jesse: Natürlich eine Utopie! Apokalyptische Szenarien sind doch langweilig. Ich möchte auch keine Konversation mit solchen Endzeitfanatikern betreiben. Ich hoffe, dass die Dinge besser werden *lacht*. Ich hoffe, dass es dann eine Gesellschaft gibt, die gelernt hat sich und alle anderen Lebewesen zu schätzen und zu respektieren.

Gringoz: Möchtest du lieber in die Vergangenheit oder die Zukunft reisen?

Jesse: Oh Mann, was du alles fragst! *lacht* Ich möchte gerne die Dinosaurier sehen… Ja, ich will zurückreisen! Ich möchte die Welt sehen, bevor der Mensch sie zerstört hat und bei der Zukunft habe ich da eher ein ungutes Gefühl!

Gringoz: also lieber zurück zu den Dinos, auch auf die Gefahr hin, von einem gefressen zu werden?

Jesse: *lacht* na, das ist doch ein ehrenhafter Tod!

Gringoz: Die nächste Frage ist ziemlich heikel: wenn du eine Sache sofort beenden könntest, wäre das Krebs oder Tierquälerei.

Jesse: *denkt angestrengt nach* Ich habe das Gefühl, ich muss Krebs sagen… Ich denke, das sind verschiedene Sachen. Tierquälerei ist eine Entscheidung der Menschen. Obwohl, man kann auch entscheiden, wie gesund man lebt, um eventuell keinen Krebs zu bekommen, gesund essen und so. Ich hoffe allerdings, dass die Menschen irgendwann mit sich selbst so im Reinen sind und sich selbst mental, physisch, spirituell und emotional so lieben und akzeptieren, dass beides verschwindet. Ich sage Krebs.

Gringoz: Stell dir vor, du tourst in Europa und es gibt kein Vapiano mehr und du musst zu Nandos gehen! Würdest du jemals zurück nach Europa kommen?

Jesse: Auf gar keinen Fall, nie mehr! *lacht* Spaß beiseite: Es gab eine Zeit vor Vapiano und wir haben es überlebt und waren glücklich, dann haben wir Vapiano entdeckt und waren noch glücklicher. Aber es gibt eine ganze Reihe von tollen veganen Restaurants in Europa, ich würde also überleben.

Gringoz: Welche Simpsons Figur wärst du gerne?

Jesse: Ganz klar Bart! Trouble Maker! Ich mache auch nur Ärger, aber habe ein Gewissen. Das passt also.

Gringoz: Würdest du einen eurer Songs lieber mit Patti Smith oder Britney Spears performen?

Jesse: Patti Smith!

Gringoz: Was, echt? Aber Britney ist auch Punk! Sie hat sich die Haare abrasiert und ein Rockstar-Leben geführt!

Jesse: Britney tut mir total leid, sie war einfach nur ein Köder für die Musikindustrie und wurde von allen ausgenutzt.

Gringoz: Würdest du lieber einen mit Snoop Dog durchziehen oder Burger essen mit David Hasselhoff?

Jesse: Easy! Ich kiffe zwar nicht, aber natürlich Snoop Dog! Southern California! Das ist Teil meiner Kultur *lacht*

Gringoz: Du musst dich entscheiden, wer wärst du lieber? Wobei „lieber“ hier wirklich ein bisschen hoch gegriffen ist: Donald Trumps Frisör oder Kim Jong Uns Personal Trainer?

Jesse: Oh mein Gott… hm, also, ich denke, ich tendiere zum Frisör. Ich muss ja nicht mit seiner Politik d’accord gehen, was ich definitiv nicht tue. Ich könnte jederzeit gehen und es ist weniger Arbeit. Fitnesstrainer müssen jeden Tag mit ihren Kunden trainieren und sich unterhalten, und das auch noch in Nordkorea- die würden mich gar nicht mehr rauslassen.

Gringoz: Und Kunden erzählen ihren Frisören bekanntermaßen all ihre Geheimnisse, also könntest du die Welt retten!

Jesse: Ja, ich könnte Trump erpressen! *lacht*

Gringoz: Danke für das Interview, Jesse!

das Interview wurde geführt von: Désirée Pezzetta

Fotocredits: Niici Photography

Gringoz Magazine

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